Ein milder, feucht-würziger Duft liegt in der Luft. Der weiche Boden gibt sanft unter den Schritten nach. Das Licht schimmert durch grünes Blattwerk, während in den Ästen verschiedenste Vögel zwitschern und der Wind sanft durch die Wipfel der Baumkronen rauscht. Ein Waldspaziergang hilft, zu entschleunigen und die Gedanken zu befreien. Geheimnisvoll, ruhig und von den Zwängen der Zivilisation nahezu unbehelligt, fasziniert der Wald seit Jahrtausenden die Menschen. Sie gelten als Kraftorte, die mit ihren besonderen Energien auf uns einwirken. Lichtungen, alte Bäume oder ganze Wälder galten in früheren Zeiten oft als heilige Kultstätten.
Waldbaden als Gesundheitstherapie
Im European Ayurveda glauben wir an die heilsame Wirkung der Natur auf unseren Körper, Geist und Seele. So ist auch der Wald ein Ort der Ruhe, an dem Du meditieren und Dich bewegen kannst. Du kannst Deine Gedanken sortieren, die Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen und lernst, Dich besser zu spüren.
Sogar der Wissenschaft sind die positiven Effekte des Waldes auf den Menschen aufgefallen. Studien zeigten, dass bereits die Vorfreude auf einen Waldspaziergang sich motivierend und positiv auf Deine Stimmung auswirkt. Schon ein kurzer Ausflug ins Grüne senkt den Blutdruck und stärkt das Immunsystem.
In Japan ist seit den 80er Jahren der Wald fixer Bestandteil von Gesundheitstherapien. „Shinrin-Yoku“, was man mit „Waldbaden“ übersetzen kann, ist in dem asiatischen Land eine anerkannte Methode, um Depressionen vorzubeugen, Stress abzubauen oder um Schmerzen zu lindern. Auch als Anti-Aging-Booster kann das Waldbaden zum Einsatz kommen.
Beim Waldbaden werden Flora und Fauna bewusst wahrgenommen: das Rauschen der Blätter im Wind, das Plätschern eines Bächleins entlang des Weges, das Knirschen und Knacken von Ästen und Steinchen unter unseren Füßen wird gespürt und erlebt. Du tauchst in diesen Mikrokosmos ein und wirst ein Teil davon.
Auf Beerensuche zur inneren Balance finden
Fürs Waldbaden gibt es kein konkretes Konzept. Du kannst es auf Deine Bedürfnisse und Ziele anpassen. Wenn Du Lust hast, mache eine Baummeditation. Aber auch schon ein einfacher Spaziergang oder Ruhepause zwischen den Bäumen sind gut für Dich.
Im Wald lässt sich allerhand Essbares finden. Viele gehen gerne auf Pilzsuche. In der ayurvedischen Küche zählen Pilze allerdings zu den Lebensmitteln, die „tamas“ sind, also schwer verdaulich und eher träge machend sind. Wie wäre es stattdessen mit einer Beerensuche? Du findest im Wald verschiedene Beeren, die du zu Hause zubereiten kannst. Bei der Suche bewegst Du Dich, erlebst aktiv die Natur und ernährst dich von Lebensmitteln, die direkt aus Deinem Umfeld stammen. Wir sagen Dir, wo Du die gängigsten Beeren finden kannst. Achte darauf, dass Du sie vor dem Verzehr gut wäschst.
Brombeere: Du findest Brombeeren an Wegesrändern und Lichtungen. Passe beim Pflücken auf die Dornen auf. Die Steinfrüchte sind eine leckere Zutat ins morgendliche Porridge.
Himbeeren: Himbeeren wachsen ebenfalls auf Lichtungen und an Waldrändern und schmecken etwas süßer als die Brombeeren. Besonders im Naturjoghurt oder als Nachspeise in einem Kompott sind die kleinen Beeren sehr beliebt.
Moosbeere: Moosbeeren, bzw. Heidelbeeren, wachsen in Nadelwäldern und auf saurem Boden. Du kannst sie z.B. als Füllung für einen ayurvedischen Pfannkuchen verwenden.
Preiselbeere: Die Preiselbeere ist eine echte Superfrucht! Reich an Vitamin C und voll mit Antioxidantien ist die Beere ideal für Snacks und kann gut in einen Joghurt oder ein Porridge untergerührt werden. Du kannst sie aber auch zu Marmelade oder in einen Kompott mit einkochen.