Die 6 Geschmacksrichtungen des Ayurveda: Wissenswertes & Rezept

Frau genießt essen

Ayurvedische Ernährung bringt den Körper wieder in Balance und schenkt uns Kraft und Energie. Wichtig für den richtigen Speiseplan sind die „Rasas“, die 6 Geschmacksrichtungen des Ayurveda:

  • süß – madhura
  • sauer – amla
  • salzig – lavana
  • bitter – tikta
  • scharf – katu
  • herb – kashaya
  • Die Rasas beeinflussen die Tridoshas (Vata, Pitta, Kapha). Durch die Kenntnis dieser Zusammenhänge ist es in der ayurvedischen Ernährung möglich, für jeden Konstitutionstyp und jede Gesundheitsstörung einen passenden Ernährungsplan zusammenzustellen. Am besten sollten die 6 Rasas regelmäßig zusammen und in etwa in gleichen Teilen in einer Speise vorkommen.

Wir verraten Dir hier, welche Wirkung die 6 Geschmacksrichtungen im Ayurveda haben und welchen Lebensmitteln sie zugeordnet werden.

 

Süß – Madhura

  • Süße Lebensmittel wirken, wer hätte es anders gedacht, auf emotionaler Ebene
  • Verbundene Elemente: Erde und Wasser
  • Doshas: Kapha wird aufgebaut, Vata und Pitta werden reduziert
  • Sie spenden Kraft, wirken beruhigend, machen zufrieden, erzeugen Wohlgefühl und Geborgenheit
  • Nahrungsmittel mit schweren Eigenschaften können nicht gut verdaut werden, da sie das Verdauungsfeuer reduzieren
Der süßen Geschmacksrichtung werden folgende Lebensmittel zugeordnet: Honig, Gebäck, Karotten, Süßkartoffeln, Mandeln, Reis, Milch, süßes Obst

 

Sauer – Amla

  • Saure Lebensmittel wecken auf, sie schärfen die Sinne, setzen Enzyme und Hormone frei
  • Verbundene Elemente: Feuer und Erde
  • Sie können für eine gute Verdauung sorgen, wirken reinigend, verstärken die Speichelsekretion, sind appetitanregendorganstärkend
  • Doshas: Kapha und Pitta werden verstärkt, Vata wird vermindert
  • Im Übermaß bewirken sie Durst, Muskelschwäche, Durchfall und Entzündungen
Saure Lebensmittel sind z. B.: Tomaten, saures Obst, Zitrusfrüchte, Amla-Früchte, Sumach (ein fruchtig-saures Gewürz)

 

Salzig – Lavana

  • Salzige Lebensmittel stärken das Verdauungsfeuer und sind appetitfördernd
  • Sie erweitern und reinigen die Körperkanäle, wirken harntreibend, fördern die Schweißproduktion und sind abbauend auf das Gewebe
  • Doshas: Pitta und Kapha werden verstärkt, Vata wird reduziert
  • Im Übermaß kann es zu Wasseransammlungen im Gewebe kommen sowie zu Schwäche, Durst, Fieber, Ekzemen, Gicht und Entzündungen
Neben Salz sind übrigens auch Algen sehr salzhaltig.

 

Bitter – Tikta

  • Bittere Lebensmittel können abmagernd und trocknend wirken
  • Sie wirken allerdings auch appetitanregend, blutreinigend, fettreduzierend, verdauungsfördernd, bewegungsfördernd und helfen bei FieberBrennen und Jucken
  • Sie regen außerdem die Zucker– und Fettverdauung des Körpers an
  • Doshas: Vata wird verstärkt, Pitta und Kapha werden reduziert
  • Im Übermaß kann es zu Schwindelgefühl, Kräfteverlust, Mundtrockenheit und Kopfschmerzen führen
Der bittere Geschmack wird folgenden Lebensmitteln zugeordnet: Chicorée, Kurkuma, Zimt, Kardamom

 

Scharf – Katu

  • Scharfe Lebensmittel wecken die Sinne, wirken belebend
  • Sie regen den Stoffwechsel an, wirken erwärmend (daher besonders angenehm im Winter), die Energie beginnt wieder zu fließen, sie können Fettgewebe abbauen, wirken tränenreizendappetitanregend, fördern die Speichelsekretion und reinigen den Mund, regen die Organe an, wirken gerinnungshemmend
  • Durch Kochen werden sie verträglicher
  • Doshas: Vata und Pitta werden verstärkt, Kapha wird reduziert
  • Im Übermaß können sie schweißtreibend wirken und Magerkeit, Müdigkeit, Schwindel, Durst, Brennen, Erbrechen, Zittern bewirken

Zu den scharfen Lebensmitteln gehören folgende: Ingwer, Chilischoten, Schwarzer Pfeffer, Zwiebeln, Knoblauch, Radieschen, Rettich

 

Herb – Kashaya

  • Herbe Lebensmittel wirken abbauend und aufsaugend auf das Gewebe, sie wirken linderndheilendkühlend und blutreinigend und können außerdem die Körpersäfte austrocknen
  • Doshas: Vata wird verstärkt, Pitta und Kapha wirkt reduzierend
  • Im Übermaß bewirken sie Blähungen, Schwäche, Herzschmerzen, Mundtrockenheit
Herbe Lebensmittel: Spinat, Linsen, Erbsen, Sellerie, unreife Bananen
 

 

Gefüllte Ayurvedische Pfannkuchen – Rezept mit 6 Geschmacksrichtungen des Ayurveda

 
Dieses wundervolle Rezept ist glutenfrei und schmeckt einfach herrlich, insbesondere im Sommer. Es hilft Dir außerdem, Dein Immunsystem zu stärken.
 
Folgende Zutaten der entsprechenden Geschmacksrichtungen finden sich in unserem Gericht:

Bitter:
Kreuzkümmel, Koriander, Königskümmel, Basilikum

Scharf:
Zwiebel, Ingwer, Chili, Schwarzer Pfeffer

Sauer:
Tomate, Joghurt

Süß:
Karotte, Avocado, Kichererbsenmehl

Salzig:
Salz

Herb:
Spinat

 

Zutatenübersicht (für 4 Crepes)

Für den Teig:

  • ca. 90g Kichererbsenmehl
  • 2 Hände voll frischen Babyspinat
  • 2 EL Naturjoghurt
  • ¼ TL geröstete Kreuzkümmelsamen
  • ½ TL frisch geriebenen Ingwer
  • ¼ TL Korianderpulver (optional)
  • Himalaya-Salz nach Geschmack
  • ¼ TL schwarzen Pfeffer (gemahlen)

Für die Füllung:

  • ½ rote Paprika
  • ½ Avocado
  • 1 Karotte
  • ½ Zwiebel
  • 7-8 Stück Cherrytomaten
  • Frische Basilikumblätter
  • 1 grüne Chili (optional)
  • Ghee

 

Zubereitung

  1. Tomaten halbieren, restliches Gemüse klein schneiden
  2. Spinat mit etwas Wasser und Ingwer im Mixer pürieren
  3. Kichererbsenmehl mit allen Gewürzen vermischen
  4. Spinat-Ingwer-Püree mit Kichererbsen-Gewürz-Mischung vermengen und wie ein Rührei mit einer Gabel verrühren
  5. 2 Esslöffel Joghurt hinzufügen und weiter rühren. Diese Masse bildet den Crepe-Teig. Für eine dünnere Konsistenz ein paar Esslöffel Wasser hinzufügen.
  6. Etwas Ghee in eine heiße Pfanne geben, darin Zwiebeln bei hoher Flamme anbraten, sodass sie glasig, aber nicht weich sind. Die Zwiebeln anschließend herausnehmen und beiseitestellen.
  7. Karotten in derselben Pfanne ohne weitere Fettzugabe anrösten und wieder herausgeben.
  8. Paprika wieder ohne weitere Fettzugabe ein paar Sekunden anbraten und anschließend herausgeben.
  9. Tomaten kurz anrösten, dann mit etwas Ghee bestreichen und wieder herausgeben.
  10. Chili auch etwas anrösten und zum restlichen Gemüse geben.
  11. Ein paar Tropfen Ghee in die Pfanne geben, vorbereiteten Teig nochmals kurz mischen und entsprechende Menge für ein Crepe in die Pfanne geben und verteilen. Wenn der Teig von unten fest wird, den Crepe wenden und von der zweiten Seite anbraten.
  12. Das zuvor geröstete Gemüse auf einer Crepehälfte verteilen, Avocado-Scheiben und frischen Basilikum hinzufügen. Crepe währenddessen in der Pfanne lassen.
  13. Gefülltes Crepe falten und heiß servieren.

Hier findest Du noch ein Video für die Zubereitung:

Wir wünschen Dir einen guten Appetit und viel Erfolg beim Kochen mit den 6 Geschmacksrichtungen des Ayurveda!

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