Der Ayurveda stammt aus Indien und bedeutet übersetzt »Das Wissen« (veda) »vom langen Leben« (ayur). Es ist die älteste ganzheitliche Heilkunst der Menschheit und nicht nur Massagen, spezielle Reinigungskuren und Körperübungen (Yoga) gehören zur ayurvedischen Lebensweise, sondern auch die Ernährung. Alle Elemente zusammen sollen die verschiedenen Körperfunktionen, wie zum Beispiel den Stoffwechsel, die Verdauung und das Gewebe in Balance halten, damit keine Krankheiten entstehen können.
Die Ernährungsweisen können je nach Typ angepasst werden. Ayurveda unterscheidet hier zwischen den drei Doshas: Kapha, Pitta und Vata. Jeder Mensch entspricht, je nach Ausprägung verschiedener Merkmale, einem dieser drei Doshas.
Tipps für die ayurvedische Ernährung
Bei anderen Ernährungsarten steht die Rohkost im Mittelpunkt. Nicht so beim Ayurveda. Hier empfehlen wir, dass Du den größten Teil der Nahrung gekocht verzehrst. Nur mittags kannst Du als Beilage zum Beispiel einen Salat essen, denn zu dieser Zeit hat Dein Verdauungssystem die meiste Energie. Die gekochte Nahrung kann Dein Körper leichter aufnehmen, weswegen gerade am Abend auf Rohkost verzichtet werden sollte.
Iss nur kleinere Mengen. Dein Magen sollte nur zu etwa drei Vierteln gefüllt sein.
Lass zwischen allen Hauptmahlzeiten 4 bis 5 Stunden vergehen. Die Nahrung sollte immer komplett verdaut sein, ehe Du etwas Neues zu Dir nimmst.
Verwende immer reines Butterfett (Ghee) zum Braten und Kochen. Ghee wird aufgrund seiner vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften besonders geschätzt.
Zum Würzen solltest Du am besten ayurvedische Gewürze wie Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander, Garam Masala, Chili oder Ingwer benutzen. Damit haben Deine Gerichte nicht nur eine typisch ayurvedische Note, sie erleichtern auch die Verdauung der Lebensmittel.
Und zu guter Letzt: Genieße Deine Mahlzeiten in einer entspannten Atmosphäre. Lies keine Zeitung, höre keine Nachrichten und schaue nicht die neuste Folge Deiner Lieblingsserie. Auch schwierige Themen solltest du nicht am Tisch besprechen. Diese Dinge beeinträchtigen alle den Verdauungsprozess.
Damit Sie in Zukunft ayurvedische Gerichte auch daheim kochen können, haben wir unsere liebsten Rezepte für Sie rausgesucht.
Buntes Gemüse mit Koriander-Sauce
Besonders gut für alle Doshas ist es, das Gemüse in einer leicht dickflüssigen Sauce zuzubereiten. Während des Kochens sollte die Wassermenge daher variieren.
Zutaten
- 500 g Gemüse je nach Saison (wie breite Bohnen, Karotten, Kartoffeln und Broccoli)
- 1 EL flüssiges Ghee oder raffiniertes Sonnenblumenöl
- 1 ¼ TL Kreuzkümmelsamen
- ½ TL Bockshornkleesamen
- 10 Schwarzpfefferkörner
- 4 Nelken
- 1 Prise Asaföetida
- ½ TL Paprikapulver
- ½ TL Kurkumapulver
- 1 ¼ TL Salz
- 150 ml Kokosmilch
- 50 ml Wasser
- 1 Handvoll frische Korianderblätter (gehackt)
Zubereitung
- Wasche das Gemüse und schäle die Karotten und Kartoffeln. Anschließend alles klein schneiden.
- Erhitze Ghee oder Öl in einer Pfanne. Die Kreuzkümmelsamen, Bockshornkleesamen, Schwarzpfefferkörner und Nelken werden darin leicht goldbraun angeröstet (ca. 20 Sekunden).
- Gib das Asaföetida dazu, schwenken Sie alles kurz und fügen Sie dann sofort das Gemüse, Kurkuma, Paprika und Salz hinzu.
- Alles bei mittlerer Hitze zugedeckt, unter regelmäßigem Wenden dünsten.
- Gib die Kokosmilch und das Wasser hinzu und lasse alles weiterköcheln, bis das Gemüse weich ist.
- Schließlich noch frische Korianderblätter beimischen, vom Herd nehmen und servieren.
Saitan & Bohnen-Curry mit Mango-Reismilch
Prima ist auch anstatt oder als Zusatz zum Saitan beliebiges Gemüse mitzukochen, wie etwa breite Bohnen. Das bekommt allen Doshas gut! Als Pitta-Typ nimm die Hälfte des Curry Masala, als Kapha-Typ kannst Du den Saitan weglassen und zusätzlich Gemüse, wie etwa Karotten, verwenden.
Zutaten
- 200 g Saitan
- 1 ½ EL raffiniertes Sonnenblumenöl oder flüssiges Ghee
- 1 MS Asaföetida
- 20 frische Curryblätter
Curry Masala:
- 300 ml Reismilch
- 50 ml Kokosmilch
- 4 EL Mangopüree
- ½ TL Salz
Mösern oder malen:
- 1 TL Koriander
- ¼ TL Kreuzkümmel
- ½ TL Fenchel
- ½ TL Senf
- ½ TL Bockshornkleesamen
- 7 Schwarzpfefferkörner
- 1 kleiner Anisstern
- 5 grüne Kardamomschoten
- ¾ TL Kurkumapulver
Zubereitung
- Saitan beliebig zerkleinern.
- Erhitze Öl oder Ghee leicht und lasse darin das Asaföetida für 3 Sekunden anrösten, die Currybläter für 10 Sekunden, und das Curry Masala für 5 Sekunden.
- Unverzüglich Reismilch, Saitan, Mangopüree und Salz hinzufügen.
- Lasse alles auf mittlerer Hitze köcheln, bis die Sauce leicht dickflüssig ist. Danach vom Herd nehmen.
Birne mit Karamell-Datteln
Dieses Gericht ist nicht nur lecker, sondern auch ideal für Pitta und Kapha. Bist Du ein Kapha-Typ, kannst Du zusammen mit den Datteln 1 EL geriebenen Ingwer beigeben. Als Vata-Typ solltest Du dieses Dessert in kleinen Mengen genießen.
Zutaten
- 4 EL Vollrohrzucker
- 250 ml Wasser
- 100 g Datteln
- ½ Zimtstange
- 2 TL Maisstärke
- 2 Birnen
- 500 ml Wasser
- 50 g Vollrohrzucker
- 1 Zimtstange
- 7 Nelken
- 2 Anissterne
- 1 TL Kurkuma
Zubereitung
- Schäle, halbiere und entkerne die Birnen. Lasse diese dann im Wasser mit Zucker, Zimt, Nelken, Ansisstern und Kurkuma für 15 Minuten lang köcheln.
- Nimm alles vom Herd und lasse die Birnen im Sirup auskühlen. Wenn möglich, einige Stunden ziehen lassen.
- Erhitze 4 EL Zucker in einem Kochtopf und lasse diesen hellbraun karamellisieren.
- Anschließend mit 250 ml Wasser ablöschen, Datteln klein würfeln und beigeben.
- Lasse alles 5 Minuten lang köcheln. Dann die Maisstärke in 2 EL Wasser auflösen und unter kräftigem Umrühren beimischen. Nach 1 Minute vom Herd nehmen.
- Nimm die Birnen aus dem Sirup, schneide diese in längliche Schnitze und serviere das Dessert mit der Karamellsauce garniert.
Gewürztee zur Aktivierung des Stoffwechsels
Zutaten (für 2 Portionen)
- 500 ml Wasser
- ¼ TL Zimt
- ½ TL schwarzer Pfeffer
- 1 EL getrocknete Curryblätter
- 1 ½ TL Kurkuma
- ½ TL frisch geriebener Ingwer
Zubereitung
- Bringe das Wasser mit Zimt, Pfeffer und den Curryblättern zum Kochen
- Reduziere danach die Hitze und lasse das Wasser noch für circa 5 Minuten leicht köcheln. Anschließend kannst Du die Hitze ganz abstellen.
- Gib dann das Kurkumapulver dazu und verteile den Ingwer auf 2 Tassen
- Gieße nun den Gewürztee auf den Ingwer und lasse alles für 8 – 10 Minuten ziehen.
Tipp: Trinkeden Tee an 5 aufeinanderfolgenden Tagen am Morgen sowie auch am Abend. Idealerweise direkt vor dem Zubettgehen. Lege dann eine fünftägige Pause ein, bevor Du den Tee nochmals für 5 Tage konsumierst
Wir wünschen Dir viel Spaß beim Nachkochen der ayurvedischen Rezepte und einen guten Appetit! Namasté.