Warum Ayurveda gegen Akne hilft

Frau lächelt auf der Wiese

Eine gesunde Haut ist aus ayurvedischer Sicht ein Spiegel des Wohlbefindens: Ist der Körper im Einklang mit sich selbst, strahlt auch die Haut. Umgekehrt gibt es immer eine bestimmte Ursache für Hautreizungen, Rötungen oder entzündliche Unreinheiten. Hier liest du, wie du mit Ayurveda gegen Akne vorgehen kannst – denn schließlich gibt es im Ayurveda für jedes Problem eine Lösung!

Wie sieht Akne aus?

Es ist kein Grund zur Sorge, wenn du einmal einen Pickel entdeckst – nicht jede Hautunreinheit ist gleich Akne. Anderseits ist Akne eine Hautkrankheit, die nicht nur mit dem Teenageralter oder Hormonen zusammenhängt.

Ursachen: Warum bekommt man Akne?

Akne entsteht, wenn sich in den Talgdrüsen zu viel Talg ansammelt. Bei gesunder Haut wird dieser ganz einfach ausgeleitet. Sind jedoch die Ausgänge mit Hornmaterial verstopft, ist das nicht mehr möglich. Dann können sich Bakterien ansammeln und Entzündungen entstehen: Die Haut wird krank, soweit die schnelle Erklärung.

Laut der Ayurveda-Lehre ist jeder Mensch einzigartig, sodass jede körperliche Reaktion einen ganz bestimmten Grund hat.

Akne kann neben Stress auch Stoffwechselprobleme oder eine falsche Ernährung als Ursache haben. © amixstudio – stock.adobe.com

Dementsprechend setzt Ayurveda auch bei der Therapie von Akne zunächst dabei an, diese Wurzel des Problems herauszufinden – denn schließlich soll nicht nur die Oberfläche behandelt, sondern der Ursache entgegengewirkt werden.

Ein Faktor, der sehr oft zur Entstehung von Akne beiträgt, ist ein überlasteter Stoffwechsel. Im Körper sammeln sich dann zu viele Stoffwechselrückstände, genannt Ama. Es entsteht ein Ungleichgewicht bei Rasa Dhatu (dem Nährstoffsaft) oder Raka Dhatu (Blut), was sich in Hautreizungen und -entzündungen äußert.

Zur Überlastung des Stoffwechsels kann es durch ungünstige Essgewohnheiten kommen. Genauso ist es aber möglich, dass Ama auf geistiger Ebene entsteht, etwa dann, wenn du sehr gestresst oder anderweitig psychisch belastet bist.

Akne-Pickel am Kinn und an den Schultern: die betroffenen Stellen

Wo und wie stark sich Akne zeigt, hängt immer vom Einzelfall und dem Konstitutionstyp ab. Besonders Pitta-Typen neigen verstärkt zu Entzündungen, aber auch bei der eher fettigen Haut von Kapha-Menschen ist Akne nicht selten.

Am häufigsten sind Akne-Pickel im Gesicht: In Kinn, Wangen, Nase und Schläfen befinden sich besonders viele Talgdrüsen. Auch die Schultern, Oberarme und der obere Rücken können betroffen sein. In all diesen Bereichen schwitzen wir oft stark, was die Entstehung der Pickel noch begünstigt. Doch keine Sorge: So beunruhigend all das auch klingt, so viele Möglichkeiten bietet Ayurveda, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Ayurveda-Ernährung gegen Akne

Unsere Ernährung beeinflusst stark, wie gesund unser Verdauungsfeuer ist. Je aktiver das Agni, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass Stoffwechselprobleme und Akne auftreten. Wie kannst du dich also ernähren, wenn bereits Akne-Erscheinungen auftreten?

Welche Ernährung ist gut bei Akne?

Besonders wichtig sind bei Akne alle Nahrungsmittel, die den Organismus stärken, die sogenannten Rasayanas. Das gilt vor allem für Pitta-Typen, da hier die Ernährung den größten Einfluss auf die Hautgesundheit hat.

Ganz unabhängig vom Konstitutionstyp hilft es bei Akne am meisten, wenn du vermehrt auf diese Faktoren achtest:

  • Iss Obst und Gemüse mit süßem bzw. bitterem Geschmack, zum Beispiel Trauben und Radicchio.
  • Bereite Lebensmittel schonend zu, indem du sie dünstest.
  • Verwende Ghee als Fett zum Kochen.
  • Iss viel gekochte Hülsenfrüchte.
  • Nimm großzügig Gewürze, die verdauungsfördernd wirken, etwa Inger, Koriander, Kurkuma und Kardamom.

Ebenso gibt es natürlich einige Essgewohnheiten, die bei Akne alles andere als empfehlenswert sind. Besser wird deine Hautgesundheit, wenn du folgende Dinge vermeidest:

  • Hocherhitzt zubereitete Lebensmittel, also alles Angebratene, Frittierte, Gegrillte, …
  • Alkohol und Zucker, auch in Form von zuckerhaltigen Getränken
  • Fastfood
  • Scharfe Gewürze wie Chili
  • Fettiges, schweres Essen
  • (rotes) Fleisch und Fisch
  • Sehr salzige oder saure Gerichte
  • Zu viele Milchprodukte

Wenn du deinem Körper von Grund auf einen guten Start in die Anti-Akne-Ernährung geben willst, kannst du mit einer ayurvedischen Darmreinigung beginnen. So wirst du schon viel Ama los. In unserem Video findest du die wichtigsten Tipps zur Ernährung bei Akne noch einmal zusammengefasst und erfährst als Bonus auch, welche Hautpflege sich am besten eignet.

Kräuter gegen Akne

Ganz wichtig: Halte dich bei Akne möglichst fern von Kosmetikprodukten mit vielen chemischen Inhaltsstoffen. Denn diese „Pflege“ reizt die Haut meist noch viel mehr. Auf natürliche Weise Abhilfe schaffen kannst du mit Kräutern.

Sattvisch, also stärkend für Körper und Geist, wirkt zum Beispiel die Ringelblume. Zudem hat diese Pflanze eine entzündungshemmende Wirkung – genau das Richtige für empfindliche Akne-Haut. Der Geschmack von Ringelblumentee ist bitter und zugleich süß und damit die ideale Mischung bei Akne.

Wenn du getrocknete Ringelblumenblüten für 10 Minuten in kochendem Wasser ziehen lässt, bekommst du einen Tee, von dem du täglich 1-2 Tassen trinken kannst. Eine Mischung aus getrockneten und/oder frischen Blüten und etwas Ghee ergibt eine beruhigende, pflegende Salbe, die du auf die betroffenen Stellen auftragen kannst.

Auch Kurkuma wirkt entzündungshemmend. Mit je 1 TL Kurkumapulver, Bio-Honig und Naturjoghurt stellst du schnell und einfach eine Paste her, die du auf die Haut auftragen kannst. Lass die Mischung am besten für 20 Minuten einwirken.

Ein weiteres ayurvedisches Therapiemittel bei Akne ist Panchatikta Ghrita Guggulu: Diese Kombination aus fünf bitteren Kräutern wird in Ayurvedakuren zur Klärung der Haut häufig eingesetzt. Ob das empfehlenswert ist, hängt immer vom Einzelfall ab und lässt sich am besten mithilfe eines Ayurveda-Therapeuten feststellen.

Ingwer gegen Akne-Pickel

Ingwer ist ein wahrer Alleskönner und hilft auch bei Akne. © pilipphoto – stock.adobe.com

So unscheinbar sie auch aussieht: Die Ingwerknolle ist ein wahrer Alleskönner und auch bei Akne ein wirksamer Helfer. Warum? Ganz einfach: Ingwer desinfiziert stark, wirkt antibakteriell und regt die Durchblutung bzw. den Stoffwechsel an, sodass Giftstoffe besser ausgeschieden werden können.

Du kannst dir aus Ingwer eine beruhigende Maske mischen, indem du ein Stück Ingwer – etwa drei Finger breit – so klein wie möglich zerhackst und es in kochendem Wasser für 5 Minuten sieden lässt. Nimm zunächst am besten nur ein paar Esslöffel Wasser, damit die Mischung nicht zu flüssig gerät und gieße im Zweifelsfall einfach etwas nach. Gib 1 EL Honig und 3 EL Weizenkeime zum Ingwerwasser hinzu. Trage die noch warme Mischung auf und lasse sie für 20 Minuten einwirken, bevor du sie mit warmem Wasser abspülst.

Kaffee trinken trotz Akne – ja oder nein?

Auf den täglichen Kaffee wollen die wenigsten Menschen verzichten – aber ist das empfehlenswert, wenn man Akne hat? Leider nein, denn Koffein kann ein mögliches Ungleichgewicht im Hormonhaushalt noch verstärken. Das bedeutet also, auf Koffein, Schwarz- und Grüntee zu verzichten.

An dieser Stelle wollen wir noch erwähnen: Akne zu haben, ist natürlich nicht das Ende der Welt. Auch gelegentliche Hautunreinheiten kennt wohl jeder von uns. Auf der anderen Seite ist es aber genauso verständlich, wenn Menschen mit Akne ihre Haut wieder gesund pflegen möchten. Mit unseren Ayurveda-Tipps gegen Akne kannst du genau das erreichen – und dich wieder rundum wohl in deiner Haut fühlen!

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