Alles über Yin Yoga & die besten Übungen für den passiven Yoga-Stil

Frau macht Yogaübungen

Yin Yoga gilt als eher passiver Yoga-Stil, der sich seit einigen Jahren immer öfter auf den Kursplänen renommierter Yoga-Studios finden lässt. Nicht etwa, weil dieser Stil anderen sportlichen Yoga-Formen den Rang ablaufen will, sondern vielmehr, da diese passive Lehre eine Art Ausgleich und Ergänzung zu aktiven Stilen darstellen soll.

Durch gezielte Atemübungen wird Stress abgebaut und Körper und Geist kommen in Einklang. Ziel ist es, eine vollkommene Tiefentspannung zu erreichen, was Yin Yoga zu einer guten Möglichkeit macht, um diesen Stil mit dynamischeren Yoga-Arten zu kombinieren.

Dynamisches und passives Yoga

Schon immer hatten alte Yoga-Schriften und Lehren die unterschiedlichen Yoga-Stile in dynamische und passive Varianten unterteilt. Die Rede ist hier von einer Unterteilung in Yin und Yang, wobei Yang für einen aktiven und sehr kraftvollen Stil steht, während Yin durch passive Übungen auf einen ruhigen und mentalen Stressabbau setzt.

Insbesondere im Westen konzentrieren sich Yoga-Studios oder auch Teilnehmer aber in erster Linie auf die dynamischen Stile, die den Körper in Form bringen sollen. Grundsätzlich gibt es dagegen auch keine Einwände. Allerdings wird schnell vergessen, dass jeder, der Yoga so effektiv wie möglich betreiben möchte, sowohl die dynamische als auch passive Seite beleuchten sollte.

Yin Yoga hilft somit dabei, nach körperlich ausgerichteten Yang Yoga Stilen eine Tiefenentspannung zu erzielen, die Stressabbau begünstigt und das Bewusstsein öffnet, um Kleinigkeiten im Alltag noch effektiver wahrnehmen und einschätzen zu können, sowie Zugang zur eigenen Seele zu finden. Eine identische Zielsetzung, die zum Beispiel auch das European Ayurveda® Konzept im Ayurveda Resort Sonnhof mit den dortigen Yoga-Einheiten verfolgt.

Yin und Yang Yoga bilden somit eine Einheit und ergänzen sich untereinander, da durch die gleichzeitige Konzentration auf beide Stile ein optimaler Ausgleich erzielt wird, der dem Körper guttut, gleichzeitig aber auch Alltagssituationen vereinfacht.

Was zeichnet den Yin Yoga Stil aus?

Yin Yoga kann mit weiblicher Energie in Verbindung gebracht werden, die dazu beiträgt, dass der Körper zur Ruhe kommt. Gleichzeitig steht diese Energie auch in direkter Verbindung zu den Knochen und Gelenken des Körpers. Ganz im Gegenteil zum dynamischen Yoga. Hier stehen die Muskeln im Vordergrund.

Somit konzentriert sich Yin Yoga auf die weniger offensichtlichen Schichten des Körpers. Während der Muskelaufbau sich visuell wiederspiegelt, zielt Yin Yoga darauf ab, zur Entspannung des tieferen Gewebes beizutragen. Hiebei handelt es sich um die Gelenke sowie um die sogenannten Faszien.

Unter Faszien versteht man die Weichteilkomponenten des Bindegewebes, die sich sowohl außerhalb des Muskels finden lassen als auch innerhalb. Sie werden mitunter auch als sechstes Sinnesorgan bezeichnet und spielen eine entscheidende Rolle in Hinblick auf die Wahrnehmungsfähigkeit des Körpers. Ein demnach wichtiger körpereigener Bereich, der bei den meisten Yang Yoga Stilen allerdings keine weitere Rolle spielt.

Im Yin Yoga geht es dafür umso mehr darum, Knochen, Gelenke und die Muskulatur in Verbindung zu bringen, die als körpereigenes Netzwerk betrachtet werden sollen. Nur der, der alle Bereiche miteinander in Verbindung bringt, profitiert von zeitgleichen körperlichen und seelischen Vorzügen, die man sich durch die Yoga Einheiten eigentlich verspricht.

Yin Yoga Übungen: Passiver Yoga Stil in der Praxis

Aber wie läuft eigentlich eine typische Yin Yogastunde ab?

Tatsächlich nicht weiter überraschend dürfte hier sein, dass sich Yin Yoga in erster Linie auf Übungen konzentriert, die im Sitzen und Liegen durchgeführt werden.

Ein weiteres typisches Merkmal des Stils ist der stets runde Rücken, der bei den einzelnen Übungen erforderlich ist. Ein weiterer Aspekt, der Yin Yoga von der Yang Variante unterscheidet, wo man dazu angehalten wird, den Rücken möglichst gerade zu halten.

Der runde Rücken trägt zur Dehnung des Körpers bei, weshalb bei den Übungen auch die tieferen Regionen – sprich das Gewebe und die Faszien – erreicht werden sollen. Das hat zudem einen äußerst praktischen Nutzen, da durch diese gezielte Dehnung für mehr Beweglichkeit der Gelenke gesorgt wird. Da diese bekanntermaßen mit zunehmenden Alter immer unbeweglicher werden, stellt das Yin Yoga eine gute Ergänzung zu den körperlichen Yang Übungen dar.

Wenn Sie nun selber zu Hause typische Yin Übungen erstmals ausführen wollen, so bieten sich dafür diese drei recht einfach umsetzbaren Alternativen gut an. Alles was dafür benötigt wird, sind ein ruhiger Trainingsraum sowie eine Yoga Matte und ein 3 Minuten Timer, um den Übungszeitrahmen besser festhalten zu können.

© fizkes – stock.adobe.com

Butterfly

Nehmen Sie eine aufrechte Sitzposition ein und nehmen Sie die Fußsohlen zusammen. Anschließend beugen Sie sich langsam mit gerundeten Körper nach vorn. Die Knie sinken dabei auseinander, um in der Haltung anzukommen.

Nach rund 3 Minuten rollen Sie sich langsam wieder zurück und legen sich einen kurzen Moment auf den Rücken.

Dragon Fly

In einer aufrechten Sitzposition werden die Beine so weit wie möglich gegrätscht. Anschließend beugen Sie sich mit runden Rücken nach vorn. Der Körper sollte sich dabei an die Haltung gewöhnen können.

Wer weniger gelenkig ist, kann auch durchaus aufrecht sitzen bleiben und diese Position für rund 3 Minuten halten.

© fizkes – stock.adobe.com

Caterpillar

Aus einer aufrechten Sitzposition fallen Beine und Arme locker auseinander. Mit runden Rücken beugen Sie sich nun über die Beine und schließen die Augen.

Diese Position wird für 3 Minuten gehalten.

 

Fazit

Das passive Yin Yoga ist die ideale Ergänzung zu typischen Yang Yoga-Stilen, die die körperliche Herausforderung in den Vordergrund stellen. Nur wer beide Variationen meistert und im Trainingsprogramm berücksichtigt, wird letztendlich von einer ganzheitlichen Yoga-Erfahrung profitieren können, die Körper und Seele gleichermaßen in einen harmonischen Einklang bringt.

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