Was ist Ayurveda? Alles zu Kur, Massage, Ernährung & die drei Typen

Gewürze

Ayurveda ist mittlerweile ein geflügeltes Wort. Meistens wird es schlicht mit Yogahosen und fremden Gerichten assoziiert. Dabei steckt viel mehr dahinter! Wenn auch Du mehr über die älteste ganzheitliche Heilkunst der Menschheit erfahren möchtest, dann lese am besten gleich weiter. Alles Wichtige zu dieser faszinierenden Lebensweise gibt es hier auf einen Blick. Wir erklären Dir alles über die Ernährung im Ayurveda, über Meditation und Yoga und die ayurvedischen Reinigungskuren.

Allgemeines: Was bedeutet Ayurveda eigentlich?

Ayurveda mit einem Wort zu beschreiben, ist schwierig, denn es ist unglaublich vielseitig. Der Begriff bedeutet in Sanskrit „Wissen vom Leben“. Genauso umfangreich gestaltet sich also auch eine Definition. Als Heilmethode existiert Ayurveda in Asien, insbesondere in Indien. Dort wird es sogar wissenschaftlich gelehrt und gehört zum Alltag mit dazu. Allerdings entspricht es nicht der evidenzbasierten Medizin, weshalb die Lehre auch immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen hat.

In Europa, beziehungsweise im westlichen Kulturkreis, dient Ayurveda meist für Wellness-Kuren. Kein Wunder, dass diese traditionelle Alternativmedizin auch bei uns so großen Anklang findet: Denn es handelt sich dabei nicht um eine therapeutische Einzelmaßnahme, sondern um ein ganzheitliches System. Denn hier werden Erfahrungswerte und Philosophie kombiniert, um für ein gesundes Leben zu sorgen – sowohl physisch, als auch mental, emotional und spirituell.

Die drei Doshas: Vata, Pitta & Kapha

Wenn man sich mit Ayurveda beschäftigt, kommt man nicht umhin, sich mit den drei energetischen Grundprinzipien des Lebens – den Doshas – auseinanderzusetzen. Eigentlich bedeutet der Begriff übersetzt „Fehler(potenzial)“. In der ayurvedischen Vorstellung kommen diese drei Doshas in jedem Organismus vor. Ein gesundes Gleichgewicht bedeutet Harmonie, bei Balancestörungen kommt es zu Fehlern im System. Kurz gesagt: die Doshas sind dafür zuständig, dass alles in unserem Körper rund läuft. Die Natur findet ihren Ausdruck in den fünf Elementen Luft, Äther, Feuer, Wasser und Erde:

  • Vata (Luft, Äther): Dieses Dosha ist das Bewegungsprinzip und reguliert daher auch die bewussten und unbewussten Bewegungen und Aktivitäten des Körpers. Vata sorgt zudem für die Regulation des Kreislaufes und den Körperbau, sowie das Gewebe.
  • Pitta (Feuer, Wasser): Hierbei handelt es sich um das Feuer- bzw. Stoffwechselprinzip. Pitta spielt daher auch eine große Rolle für unsere Verdauung, sowie für andere biochemische Aktivitäten.
  • Kapha (Erde, Wasser): Das Strukturprinzip sorgt für das Zusammenhalten der Dinge. Damit assoziiert wird die geistige und körperliche Stärke des Körpers. Kapha stabilisiert das Immunsystem.

Jeder Mensch hat eine ganz individuelle Konstitution an Doshas. Mit dem Wissen um den eigenen Dosha-Typ, kann man ideal auf die Bedürfnisse von Körper, Geist und Seele eingehen. Denn eine Unausgewogenheit der Doshas hat Krankheiten bzw. Beschwerden zur Folge. Zu viel Kapha bedeutet häufig Übergewicht, Pitta-Menschen haben eher Sodbrennen und Magengeschwüre, und Vata-Menschen neigen oft zu Appetitlosigkeit. Welcher Typ bist Du? Im Dosha-Test findest Du Deinen Konstitutionstypen.

Auch die Jahreszeiten werden in der ayurvedischen Lehre mit den Lebensenergien unterschieden:

  • Kapha-Phase: zwischen Februar und Mai
  • Pitta-Phase: zwischen Juni und September
  • Vata-Phase: zwischen Oktober und Januar

In diesen Phasen dominieren dann die jeweiligen Lebensenergien und beeinflussen unser Wohlbefinden. Diese Effekte können wir auch für uns nutzen! Beispielsweise durch die Ernährung, oder auch spezielle Dosha-Tees – diese bringen uns wieder in das nötige Gleichgewicht. In unserem Onlineshop findst Du folgende Teesorten:

Ayurvedische Ernährung: gesunde Balance

Einen besonders wichtigen Bestandteil der ayurvedischen Heilkunst nimmt die Ernährung ein. Sie zielt vor allem auf die richtige Kombination von Nahrungsmitteln ab.

Natürlich spielt auch hier die Ausrichtung auf die Doshas eine wichtige Rolle. Denn sie sind dafür verantwortlich, wie wir Nahrung aufnehmen und sie weiter verwerten. Verdauungsprobleme sind meist auf eine Dysbalance der Doshas zurückzuführen.

Dadurch wird Ama ( Schlacken ) hinterlassen, also toxische Substanzen.

Eine Ayurveda-Küche sieht folgendermaßen aus:

Welche Lebensmittel werden im Ayurveda gegessen?

Die Wahl der richtigen Gewürze ist in der ayurvedischen Ernährung ein wichtiger Bestandteil. Angepasst an das Dosha, kann das richtige Gewürz dafür sorgen, dass im Körper alles rund läuft.
  • Auf eine hohe Qualität an natürlichen/regionalen Lebensmitteln achten, die leicht verwertbar sind.
  • Hülsenfrüchte: z.B. Linsen, Mungbohnen, oder Kichererbsen.
  • Getreide, Kartoffeln, Teigwaren und Fette nur zusammen mit Gemüse und Salat.
  • Reis passt überall dazu
  • Gewürze und Kräuter
  • Nach Bedarf können Nahrungsergänzungsmittel hinzugezogen werden.
  • Bei der Zubereitung gilt: Möglichst frisch und warm essen!

Was wird im Ayurveda getrunken?

Wann wird im Ayurveda gegessen?

  • Dreimal täglich Essen ohne Zwischenmahlzeiten.
  • Mittagessen als Hauptmahlzeit, Frühstück & Abendessen als leichte Mahlzeiten.
  • Idealerweise wird warm gegessen, deshalb sollte bereits am Morgen eine leichte, aber warme, Mahlzeit zu sich genommen werden. Gut eignet sich ein Porridge mit Nüssen oder Früchten.

Wie wird gekocht?

  • Am besten wird nur gekochte Nahrung aufgenommen, Rohkost sollte nur als Beilage oder zu Mittag gegessen werden.

Welche Geschmacksrichtungen gibt es im Ayurveda?

  • Man spricht von „6 Rasas“: die Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, scharf bitter und herb; Sie kommen am besten in ein und derselben Speise gleichzeitig vor.

Welche Gewürze gibt es im Ayurveda?

  • Salz ( je nach Konstitutionstyp mehr oder weniger ) und am besten nur Steinsalz verwenden.
  • Statt Zucker kann man auch Sharkara ( ayurvedischer Rohrzucker ), Honig und Ahornsirup verwenden.
  • Aromatische Gewürze & Kräuter: z.B. Ingwer, Pfeffer, Asant, Meerrettich, Kurkuma und Senfsamen.

Worauf wird in der ayurvedischen Küche verzichtet?

  • Honig nicht erhitzen bzw. zum Kochen oder Backen verwenden.
  • Ghee statt Butter oder Öl: es reinigt das Gewebe
  • Keine tierischen Eiweiße wie Fleisch, Fisch, Eier – diese auch nicht miteinander essen!
  • Milch nicht zusammen mit salzigen oder sauren Speisen, Blattgemüse oder frischen Früchten zu sich nehmen.
  • Süße und schwere Speisen sollte man besser meiden.

Außerdem ganz wichtig: Langsam, bewusst und in angemessenen Mengen essen! Besonders sinnvoll ist es, nur zu Essen, wenn man Hunger hat. Am besten erst wieder drei bis fünf Stunden nach einer Hauptmahlzeit. Man sollte sich auch nicht überessen: Der Magen sollte nachher nur zu ¾ voll sein. Eine ruhige und entspannte Umgebung ist ebenso relevant. Daher sollte man beim Essen auch weder lesen, arbeiten, noch fernsehen. Am besten setzt man sich hin und gönnt sich auch nach dem Essen fünf bis zehn Minuten ruhiges Sitzen.

Immer zur gleichen Tageszeit zu essen, ist ebenfalls förderlich. Natürlich gibt es auch spezielle Ernährungstipps, mit denen man eine schöne und gesunde Haut erhält. In unserem Blog findest Du außerdem einfache und tolle Ayurveda Rezepte und auch leckere Ideen für ein ayurvedisches Frühstück.

Meditation & Yoga: Achtsamkeit lernen

Ölmassagen sind Teil einer umfassenden Ayurveda-Kur.

Neben Ernährungstipps umfasst Ayurveda außerdem auch Praktiken, mit denen man mehr Achtsamkeit in seinen Alltag integrieren kann. Besonders gut dafür eignet sich Meditation, sowie Yoga.

Regelmäßiges Meditieren etwa, kann die Gesundheit nachhaltig fördern und sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirken. In einem entspannten, und doch aufnahmefähigen Zustand, kann man so bewusst innehalten und sich selbst besser kennen lernen. Man kann auch beispielsweise besser mit chronischen Schmerzen und psychischen Erkrankungen umgehen, und auch Schlafprobleme bekämpfen. Meditation bewirkt:

  • einen stabileren Kreislauf
  • einen niedrigeren Blutdruck
  • ein stärkeres Immunsystem
  • ein stärkeres Herz
  • Schmerzlinderung bei chronischen Krankheiten (Allergien, Asthma, Migräne, etc.)
  • eine erhöhte Aufmerksamkeit & verbesserte Konzentration
  • die Überwindung von Angstzuständen & Abhängigkeiten
  • die Bekämpfung von Depressionen & Burnout

Auch Yoga hat vielfältige Vorteile, wie etwa die Steigerung der Flexibilität, einen effektiven Stress-Ausgleich, sowie Hilfe bei unterschiedlichsten Problemen, von Verspannungen, bis hin zur Hilfe bei Bandscheibenvorfällen. Yoga ist unglaublich vielseitig und hilfreich in den unterschiedlichsten Lebenslagen.

Ob für Senioren, Kinder, Schwangere, oder im Büro – durch die vielen verschiedenen Stile ist für jeden etwas dabei! Yoga kann sogar dabei helfen, abzunehmen. Tatsächlich ist dies eine wunderbare Methode, um Pfunde zu verlieren. Zusammengefasst: Yoga bringt den nötigen Ausgleich für ein zufriedenes und gesundes Leben. Deshalb solltest Du diese ayurvedische Stressbewältigung unbedingt einmal ausprobieren.

Ayurveda Kuren in Europa

Ayurvedische Reinigungskuren sind bei uns in Europa äußerst beliebt – und das zurecht. Unser Alltag ist von Stress und Leistungsdruck geprägt und wir kommen selten dazu, uns richtig mit unserer Gesundheit zu beschäftigen.

Daher besteht ein breites Interesse an einer ganzheitlichen Gesundheitsfürsorge mit einer komplementären Naturheilkunde. Ayurveda-Kuren bieten genau das: Innere Harmonie & körperliche Gesundheit.

Ein spezieller Ablauf sorgt dafür, dass jeder Mensch individuell und ganzheitlich behandelt wird.

Ein ausführliches Gespräch mit einem Experten, sowie eine Pulsdiagnose stellen dann einen ganz persönlichen Kursablauf zusammen.

Teil davon sind etwa Körperbehandlungen, Dampfbäder, und Ayurveda Massagen, aber auch Behandlungen zur Entgiftung und Stärkung des Immunsystems.

Auch Yoga und Atem- sowie Entspannungsübungen gehören zur Ayurveda-Kur mit dazu. Abgerundet wird das Ganze durch den Fokus auf eine ausbalancierte Ernährung. Man meidet toxische Lebensmittel und leitet die Schadstoffe im Körper durch Ghee aus.

Gerade die AyurDetox-Kur bietet sich hier an. Auf diese Weise wird die Selbstheilung des Körpers aktiviert – man findet zu mehr Zufriedenheit und Wohlbefinden.

Fazit: Ayurveda als natürliche Fürsorge

Ayurveda ist mehr als nur ein Trend – indem wir uns auf die individuellen Bedürfnisse unseres Körpers besinnen, können wir unser Leben nachhaltig verbessern. Eine ausgewogene Ernährung bringt die Doshas ins Gleichgewicht, mit Yoga und Meditation können wir Harmonie gewinnen, und durch wohltuende Reinigungskuren und Massagen entgiftet sich der Körper nachhaltig. In diesem Sinne ist Ayurveda ein bereichernder Lebensweg mit dem Ziel der inneren und äußeren Zufriedenheit.


Titelbild: © zakaria – stock.adobe.com

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