Tulsi: indisches Basilikum im Ayurveda

Tee mit Kräutern

Tulsi, oder indisches Basilikum, ist eine Pflanze, die im Ayurveda wegen ihrer ausgleichenden und heilenden Wirkung geschätzt wird. Ob als duftende Essenz oder als wohltuender Tee – das Kraut tut jedem gut und bringt Ruhe, Klarheit und Wärme. Wenn Du im Alltag immer wieder mit stressbedingten Symptomen oder Erkältungsbeschwerden zu kämpfen hast, ist die Pflanze genau richtig für Dich. Wie genau Tulsi wirkt, wie Du es am besten einnimmst und alles, was Du sonst noch wissen musst, zeigen wir Dir hier.

Was ist Tulsi eigentlich?

Die Pflanze namens Tulsi kommt hauptsächlich in Südost- und Südwestasien vor. Sie gehört zur Gattung des Basilikums und wird deshalb auch indisches Basilikum, Königsbasilikum oder Heiliges Basilikum genannt.

In Indien hat das Kraut einen sehr hohen Stellenwert und wird vielfach bei spirituellen Zeremonien eingesetzt. Der Legende nach soll nämlich die Hindugöttin Tulsi in die Pflanze geschlüpft sein, um die Menschen damit zu heilen und zu schützen. Der Name Tulsi bedeutet übersetzt schließlich auch „die Unvergleichliche“.

Sie sehen schon, dieses spirituelle Kraut ist etwas ganz Besonderes. Im Ayurveda ist diese Pflanze ebenfalls sehr wichtig, denn sie gilt dank ihrer Wirkung als Rasayana, also als pflanzliche Substanz, die lebensverlängernd wirken soll. Doch warum ist das eigentlich so?

Die Wirkung von Tulsi: zur Beruhigung der Doshas

In der ayurvedischen Medizin wird Tulsi verwendet, um die drei Doshas auszugleichen. Gerade bei stressbedingten Beschwerden hilft das indische Basilikum dabei, Blockaden zu lösen und Blutdruck und Blutzuckerspiegel zu normalisieren.

Da es das Pitta-Dosha etwas erhöht, wird das Kraut besonders bei Vata- und Kapha-Erkrankungen eingesetzt.

Besänftigt das Vata-Dosha: stressreduzierend und klärend

Die Unfähigkeit, sich an Stress anzupassen, wird mit einem hohen Vata-Dosha in Verbindung gebracht.

Tulsi kann die drei Doshas wieder ins Gleichgewicht bringen. © Somnath – stock.adobe.com

Tulsi dämpft ein erhöhtes Vata und dadurch auch alle Beschwerden, die mit Stress zusammenhängen, wie etwa Magenkrämpfe, Blähungen und Verdauungsprobleme. Die Pflanze enthält wirkungsstarke Antioxidantien wie Phenole und Flavonoide und wohltuende ätherische Öle. Dadurch lernt der Körper, besser mit Stress umzugehen.

Das indische Basilikum wirkt aber auch gegen mentalen Stress. In turbulenten Zeiten kann es schon einmal vorkommen, dass wir uns angespannt und zerstreut fühlen. Das Kraut harmonisiert und löst Ängste auf und hilft uns, wieder zu uns selbst zu finden. Es besänftigt einen rastlosen Geist und bringt wieder mehr Klarheit. So ist es auch besonders gut für Gedächtnisleistung und Merkfähigkeit. Befreie Körper und Geist von Stress mit diesem wunderbaren Basilikum!

Bei Kapha-Störungen: gegen Erkältungen und Entzündungen

Bei Kapha-Erkrankungen kann das Basilikum ebenfalls Heilung bringen. Es wirkt antibakteriell und entzündungshemmend und hilft deshalb gut bei Erkältungen, Husten oder Fieber. Die Atemwege werden dadurch freier und es lässt sich wieder gelöster atmen.

Die Pflanze ist aber auch ein hervorragendes Zahnpflegemittel und kann bei Entzündungen des Zahnfleisches oder des Mundbereichs helfen. Als Spülung bringt sie angenehme Frische und ist gut für die Mundgesundheit. Erhöhtes Kapha ist somit kein Problem mehr.

Tulsi: Einnahme und Dosierung

Um von der Wirkung des indischen Basilikums zu profitieren, kommen die heilenden Blätter der Tulsi Pflanze zum Einsatz.

Es gibt unterschiedliche Formen der Einnahme

  • Als Tee: Um die Doshas wieder in Einklang zu bringen, wird das Kraut in Form eines reinigenden Tees konsumiert.
  • Als ätherisches Öl: Als ätherisches Öl hilft das Basilikum ganz besonders, wenn es darum geht, die Nerven zu beruhigen und den Geist zu besänftigen.
  • Tulsi Blätter für Speisen: Tulsi Blätter können zu Salaten oder anderen Speisen dazu gegeben werden und wirken gut für die Verdauung und gegen Blähungen. Doch Achtung: Die Blätter sollten dabei nicht mitgekocht werden.
  • Blätter kauen: Sogar die rohen Blätter der Pflanze zu kauen, kann schon wirksam sein. Das indische Basilikum gilt nämlich als Wundermittel bei eingerissenen Mundwinkeln und Zahnfleischbluten. Wer an Reizhusten leidet oder ein Völlegfühl empfindet, kann ebenfalls an den Blättern nagen.

Ein ayurvedischer Geheimtipp ist übrigens, morgens auf nüchternen Magen 5 Blätter mit etwas Wasser einzunehmen. Dadurch sollen Gehirn und Gedächtnisleistung verbessert werden. Am einfachsten und wirksamsten ist es sicher erst einmal, Tulsi als Tee zu genießen. Deshalb zeigen wir Dir nun, wie Du Dir mit dem Heißgetränk eine Pause gönnst.

Tulsi Tee: reinigend und erholsam

Meistens wird indisches Basilikum in Form von Tee eingenommen. Denn Tulsi Tee wird nicht nur wegen seiner Wirkung, sondern auch wegen seines guten Geschmacks sehr geschätzt. Er hat eine liebliche, zitronige Note, schmeckt aber gleichzeitig auch leicht pfeffrig.

Wenn Du an Verdauungsproblemen, Stress oder einem schwachen Immunsystem leidest, wirkt das Getränk besonders wohltuend. Aber auch bei Erkältungen oder erhöhtem Blutdruck ist der Tee zu empfehlen. Damit der Tulsi Tee Wirkung zeigt, solltest Du über einen Zeitraum von sechs Wochen täglich 1-2 Tassen davon trinken.

Fertige Teemischungen sind abgepackt im Handel erhältlich. Wenn Du Dir jedoch etwas besonders Gutes tun möchtest, besorge Dir die Tulsi Blätter und bereite Dir den Tee selbst zu. Das geht ganz einfach und kann nach Belieben ausgebaut werden!

Tulsi Tee zubereiten

Für eine schöne Tasse Tulsi Tee benötigst Du erst einmal nichts weiter als:

  • 1 TL Tulsi-Kraut
  • 200 ml Wasser
Der Tulsi Tee lässt Dich wieder zur Ruhe kommen. © Arundhati – stock.adobe.com

Gebe das Kraut in eine Tasse und bringe das Wasser zum Kochen. Übergieße das Kraut mit dem Wasser und lasse den Tee anschließend etwa 6-10 Minuten ziehen. Das war’s auch schon! Natürlich kannst Du den Tee auch etwas aufpeppen. Gebe etwa ½ TL Kurkuma und 1 TL Ingwer hinzu, um den Tee noch würziger und schmackhafter zu machen!

Wenn Du speziell ein bestimmtes Dosha etwas einbremsen möchtest, haben wir hier noch ein paar Tipps, damit der Tee noch besser wirkt.

  • Kapha dämpfen: Bei Erkältungsbeschwerden durch überschüssiges Kapha kannst Du gerne noch etwas Honig zu Deinem Tee hinzufügen. Alternativ kann auch etwas Ghee dazu gerührt werden.
  • Vata ausgleichen: Wünschst Du Dir einen klareren Geist oder leidest Du an stressbedingten Verdauungsproblemen, solltest Du Dein Vata-Dosha etwas dämpfen. Gebe in diesem Fall zum Tee noch etwas Ingwer, Fenchel und Kardamom dazu und trinke den Tee zu den Mahlzeiten.
  • Für Pitta-Typen: Als Pitta-Typ kann der Tee natürlich ebenfalls getrunken werden. Wenn Du möchtest, kannst Du ihn dabei mit etwas Rosenblüten und Brahmi anreichern.

Wir raten Dir, den Tulsi Tee nach dem Essen und vor dem Schlafengehen zu Dir zu nehmen. Vor allem bei depressiven Verstimmungen und Ängsten ist der Tee als Abendgetränk empfehlenswert, da er Dich angenehm zur Ruhe kommen lässt und so einen erholsamen Schlaf bringt.

Tulsi-Tee: wie oft soll man ihn trinken?

So wie bei den meisten Dingen kommt es auch hier wieder auf die richtige Dosis an. Empfohlen wird, den Tee über einen Zeitraum von höchstens sechs Wochen einzunehmen. In dieser Zeit können Frauen etwa 1-2 Tassen am Tag trinken. Warum nur Frauen? Nun, Männern wird empfohlen, den Tee nicht jeden Tag zu trinken, da er bei ihnen unter Umständen die Bildung von Spermien hemmen und zu Verstopfungen führen kann.

Aber Achtung: Der Tee sollte auf keinen Fall während der Schwangerschaft und Stillzeit getrunken werden!

Hält man sich aber an die empfohlene Dosis und vermeidet den Tee während der Schwangerschaft, steht dem Genießen des anregenden Heißgetränkes nichts im Wege!

Tulsi-Öl

Durch seine ätherischen Duftstoffe wird die Pflanze gelegentlich auch als angenehmes aromatisches Öl verwendet. Dabei ist jedoch eine geringe Dosis schon absolut ausreichend. Gebe einfach zu etwa 50 ml Basisöl noch einen Tropfen Tulsi Öl hinzu und genieße den wohligen Duft. Die Mischung stärkt die Abwehrkräfte und ist eine gute Unterstützung bei Infektionen.

Gerade während oder nach der Arbeit kann der ausgleichende Duft aber auch für mehr Konzentration und gebündelte Energie sorgen. Er lässt wieder durchatmen und besänftigt strapazierte Nerven. So sorgt das Öl dafür, dass der Geist wieder fokussierter wird und die Arbeit leichter von der Hand geht.

Wenn Du ein erhöhtes Kapha- oder Vata-Dosha bemerkst und Dich nach etwas mehr Ausgeglichenheit für Körper und Geist sehnst, ist dieses Kraut also die ideale Lösung für Dich. Es bringt die Doshas wieder ins Gleichgewicht und hilft Dir so, wieder die richtige Balance zu finden. Probiere es aus und gönne Dir einen wohltuenden Tulsi-Tee!


Titelbild: © vm2002 – stock.adobe.com

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