Wir alle tragen immer wieder einmal negative Gedanken mit uns herum. Wenn es dir aber besonders schwerfällt, ein gewisses Thema loszulassen und guten Gefühlen neuen Platz zu schaffen, kann Meditation sehr hilfreich sein. Durch das Meditieren lernst du, ganz bewusst zu akzeptieren, dass sich manches einfach nicht ändern lässt. Einen Versuch ist es wert, oder?
Warum loslassen wichtig ist
Es gibt zweifellos viele Gründe, die nach endgültigem Loslassen verlangen. Eine gescheiterte Beziehung, Konflikte mit sich selbst, Schuldgefühle, Situationen aus der Vergangenheit, das Beenden eines bestimmten Lebensabschnitts oder ein Todesfall – es ist menschlich, dass all diese Dinge nicht einfach spurlos an uns vorbeiziehen. Genau deshalb ist es aber auch wichtig, Loslassen zu lernen.
Was bedeutet eigentlich Loslassen?
Das Wichtigste zuerst: Etwas loszulassen heißt nicht, alle positiven Erinnerungen, die damit verbunden sind, automatisch auszulöschen. Loslassen heißt genauso wenig, schlechte Gedanken mit aller Macht zu unterdrücken.
Beim Loslassen geht es ganz einfach darum, Platz für Neues zu schaffen und das Selbstwertgefühl zu steigern. Wenn du loslassen kannst, gibt dir das die schöne Gewissheit, dass du für dich selbst genug und von nichts und niemandem abhängig bist.
Was passiert, wenn wir nicht loslassen?
Vielleicht fragst du dich, warum es eigentlich so wichtig sein soll, loszulassen. Nun ja: Wenn du nicht aufhören kannst, an eine Person, eine Situation etc. zu denken, belastet dich das.
Zunächst unterbewusst und irgendwann vielleicht sogar im Alltag, indem du zum Beispiel Schlafstörungen, Panikattacken, Depressionen oder Wutanfälle bekommst.
Je länger du die bedrückenden Gedanken mit dir herumträgst, desto belastender werden sie.
Was hilft es, loszulassen?
Unbeschwertheit, Zufriedenheit und die Freiheit, dich zu entfalten, kannst du nur bekommen, wenn du bewusst deinen Ballast in der Vergangenheit lässt.
Loslassen ist nichts anderes als die Akzeptanz, dass gewisse Gefühle da sind oder Dinge in der Vergangenheit passiert sind, die du eben nicht mehr ändern kannst. Wer loslässt, bewertet nicht länger, sondern betrachtet und erkennt die Zustände an. Genau an diesen Punkt kannst du mit Meditation gelangen.
Mit diesen meditativen Übungen loslassen lernen
Loslassen durch Meditation – wie soll das genau funktionieren? Wenn du die Bereitschaft mitbringst, dir regelmäßig ein paar Minuten nur für dich selbst zu nehmen, ist es gar nicht so schwer! Hier findest du eine Anleitung für die ersten Schritte, doch so viel schon vorweg: Keine Sorge, falsch machen kannst du nichts.
Vor der Meditation
Bevor du mit dem Meditieren beginnst, solltest du wissen, dass Meditation keine Übung ist, die in einer bestimmten, festgelegten Reihenfolge ablaufen muss.
Eigentlich ist Meditation vielmehr der Weg abseits aller Übungen: Du fragst dich, wer du bist, wenn du ganz du selbst bist.
Es handelt sich definitiv nicht um eine Pflichtübung, die ein bestimmtes Ergebnis haben muss.
Wenn du durch Meditation lernen willst, loszulassen, solltest du dir zuerst bewusst machen, was du eigentlich loslassen willst. Ist es eine Situation? Eine Person? Eine Verhaltensweise? Ein Gedankenkreislauf, aus dem du nicht ausbrechen kannst?
Jetzt kennst du deinen Fokus und bist bereit für die Meditation.
Suche dir eine angenehme Position. Sitzend, stehend oder liegend – die Entscheidung bleibt allein dir überlassen. Wichtig ist nur, dass deine Wirbelsäule aufrecht und die Umgebung möglichst ruhig ist.
Wie lässt man mithilfe von Meditation los?
Du hast beim Meditieren mehrere Möglichkeiten, dich im Loslassen zu versuchen. Eine große Rolle spielt die Atmung: Nimm einen tiefen Atemzug und atme belastende Gedanken ausgiebig aus. Führe diese bewusste Atmung beliebig lange durch und du wirst spüren, wie du Schritt für Schritt loslässt. Halte die Augen dabei geschlossen und nimm jede einzelne Emotion wahr, die dir durch Kopf und Bauch geht.
Du kannst auch dazu übergehen, ein Mantra zu wiederholen. Das kann ein einzelnes Wort sein, zum Beispiel schlicht „loslassen“, aber auch ein Satz: „Ich bin nun bereit, alles loszulassen, was mich hindert, meinen authentischen Lebensweg zu gehen“. Natürlich ist jedes andere Mantra ebenso willkommen – es gibt schließlich keine „Schablone“ für die Loslassen-Meditation!
Wenn du möchtest, kannst du es außerdem mit einer Visualisierung versuchen: Schreib auf, was dich belastet und lass den Zettel bewusst los. Du kannst ihn verbrennen, zusammenknüllen und fallen lassen, ihn um einen Stein wickeln und in einen Fluss werfen… Wichtig ist, dass du bewusst freigibst, was dich zurückhält.
In unserem Video findest du eine geführte Meditation, in der die einzelnen Elemente kombiniert sind. Diesen Ablauf kannst du beliebig oft wiederholen oder die Phasen so verlängern, wie es dir guttut. Schon eine Meditationssitzung kann hilfreich sein. Sei dir aber bitte bewusst, dass Meditation erst dann richtig wirken kann, wenn du immer wieder zu ihr zurückkehrst.
Wie weiß man, dass man richtig loslässt?
Das Schöne am Loslassen durch Meditation: Es gibt kein Richtig oder Falsch. Es geht allein darum, alles anzunehmen, was passiert. Dazu gehört übrigens auch Akzeptanz, wenn du dir als Meditations-Einsteiger vielleicht selbst noch nicht so recht glauben willst. Das ist in Ordnung, und warum solltest du mit Macht versuchen, etwas daran zu ändern?
Loslassen kannst du, wenn du erkennst: Es gibt keine schlechten Gefühle. Es gibt nur unterdrückte Emotionen, die eben dadurch nur noch schlimmer werden. In der Meditation akzeptierst du die Zustände, wie sie sind. Genau das ist der Schlüssel dazu, alles loszulassen, was dich bedrückt. All das klingt vielleicht ein wenig abstrakt, doch wenn du es einfach einmal ausprobierst, wirst du bald bemerken: Loslassen kannst du lernen!