Ayurveda vegan: Vegane Ernährung im Ayurveda

Gesunde Ernährung

Die vegane Ernährung kommt ganz ohne tierische Lebensmittel aus. Aber funktioniert das auch im Ayurveda, wo doch hier Ghee und Honig eine so große Rolle spielen? Und ist die pflanzliche Ernährung gesund oder doch mit zu vielen Nachteilen verbunden? Ob Veganer wirklich die gesündeste Ernährung haben und vieles mehr erfährst Du hier.

Was ist vegane Ernährung eigentlich?

Wer sich vegan ernährt, verzichtet vollständig auf tierische Produkte. Viele Veganer begründen diese Entscheidung damit, nicht schuld daran sein zu wollen, dass Tiere leiden. Dieser Gedankengang wird auch im Ayurveda aufgegriffen, nämlich im Ahimsa-Prinzip. Ahimsa bedeutet nichts anderes als Gewaltfreiheit.

Auf den ersten Blick scheinen Ayurveda und Veganismus also sehr gut zusammenzupassen. Denn die ayurvedische Ernährungsweise sieht ohnehin vor, auf tierische Lebensmittel weitgehend zu verzichten, da Fleisch, Fisch und Milchprodukte schwerer verdaulich sind. Und schließlich weiß die Ayurveda-Lehre: Der Mensch ist, was er verdauen kann!

Allerdings nehmen in der ayurvedischen Lebensweise eben auch gewisse tierische Produkte eine umso wichtigere Rolle ein: Honig, Joghurt und Ghee sind Bestandteile vieler Ayurveda-Rezepte und Körperbehandlungen. Ist es also unmöglich, gleichzeitig ayurvedisch und vegan zu leben und zu essen? Nein, ganz im Gegenteil!

Vegane Ayurveda-Rezepte und Tipps für Anfänger

Wenn Du Dich vegan ernähren und trotzdem nicht auf die wohltuende Wirkung eines Ayurveda-Speiseplans verzichten willst, brauchst Du vor allem eines: Experimentierfreude! Denn eine ausgewogene und gesunde vegane Ernährung lebt von Abwechslung bei der Lebensmittelauswahl.

Die besten Produkte für eine vegane Ernährung

Der Liebling vieler Veganer? Ganz eindeutig Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen, denn sie versorgen den Körper mit wichtigen Nährstoffen und machen wunderbar satt. Am besten variierst Du hier zwischen verschiedenen Sorten: Linsen, Bohnen, Mandeln, Leinsamen – finde einfach heraus, was Dir am besten schmeckt.

Genauso wertvoll für die vegane Ayurveda-Küche sind Pseudogetreide wie Amaranth und Quinoa. Aus diesen beiden Sorten zum Beispiel kannst Du sowohl ein süßes Frühstück als auch eine herzhafte Mahlzeit zubereiten. Besonders geeignet für herzhafte Gerichte sind zudem Vollkorngetreide wie Bulgur, Dinkelreis oder Couscous.

Auch hochwertige Fette gehören in jede gut sortierte Ayurveda-Küche, denn mit einer kleinen Menge Fett können zum Beispiel fettlösliche Vitamine aus Deinen Lebensmitteln besser aufgenommen werden. Entscheide Dich am besten für Kokos-, Walnuss-, Sesam-, Kürbiskern- oder auch Leinöl.

Allerdings, und auch das ist sehr wichtig, eignen sich nicht alle veganen Lebensmittel gleich gut für jeden Konstitutionstyp. Es gibt im Ayurveda nicht die vegane Ernährung für alle drei Doshas. Als Beispiel hier ein paar Empfehlungen, welche Lebensmittel zu welchem Dosha passen:

  • Vata: süßes Obst, Mandeln, Karotten, Wurzelgemüse, Kartoffeln, Sesamöl
  • Pitta: Reismilch, Bitterstoffe in Kräutertees und grünen Gemüsesorten, Trockenobst, Hülsenfrüchte
  • Kapha: scharfe Gewürze, Kohl, Mungbohnen, Gerste

Wenn Du dir nicht sicher bist, wie Du als Veganer Deinen Ayurveda-Speiseplan gestalten kannst, probierst Du Dich am besten durch verschiedene Produkte. Du wirst schnell ganz intuitiv feststellen, was Deinem Körper am meisten Energie und Deinem Geist die meiste Zufriedenheit bringt.

Ein warmer Getreidebrei als Frühstück ist der perfekte Start in den Tag.

Rezepte: Wie kann ich mich vegan ernähren?

Das Gute an der veganen Ayurveda-Küche: Langweilig wird Dir ganz bestimmt nie, allein schon wegen der vielen Gewürze und verschiedenen Obst- und Gemüsesorten, welche die Grundlage Deines Speiseplans bilden. Hier nur ein paar Beispiele für leckere und leicht bekömmliche vegane Mahlzeiten!

 

Veganes Frühstück: Getreidebrei

Den Getreidebrei kannst Du auf viele verschiedene Arten verfeinern.

Als Grundlage brauchst Du nur 4 EL Getreideflocken Deiner Wahl oder alternativ Quinoa, den Du über Nacht eingeweicht hast. Auch Grünkern funktioniert wunderbar.

Deine Brei-Grundlage kochst Du in etwas Wasser auf, bis sie die gewünschte Konsistenz hat. Ob eher flüssig oder fest – hier hat jeder seine Vorlieben! Den Brei kannst Du auch mit Ahornsirup oder Agavendicksaft süßen.

Sehr gut dazu passen warme Früchte. Apfelstücke zum Beispiel kannst Du mit Zimt und einer Vanillestange anschmoren und bekommst dadurch ein Frühstück, das zu jeder Jahreszeit passt. Ganz besonders an kalten Herbst- und Wintertagen sorgt es für einen perfekten Start in den Tag.

Veganes Hauptgericht, Variante 1: Mung-Dal-Eintopf

Mung Dal ist ein weiterer Klassiker für Ayurveda-Gerichte.

Du solltest nur wissen, dass Du die Hülsenfrüchte für das nachfolgende Gericht mindestens 4-5 Stunden einweichen solltest.

Du brauchst in diesem Fall etwa 3 EL davon, außerdem diese Zutaten:

[su_note note_color=“#F3B400″ text_color=“#ffffff“]

  • Eine halbe gewürfelte Karotte
  • 1 Handvoll Suppengemüse
  • 1 klein geschnittene Zucchini
  • 1 kleine, zerhackte Ingwerscheibe
  • Je ½ TL Kreuzkümmelsamen, Koriander und Kurkuma
  • Salz
  • 1 Prise Asafoetida (auch Asant gennant )
  • 200 ml Kokosmilch (oder nur die Hälfte, wenn du ein Kapha-Typ bist)
  • 200 ml Wasser (bzw. 300 ml, siehe oben)
  • 2 EL Öl deiner Wahl
  • Saft einer Limette (nach Geschmack)

[/su_note]

Röste alle Gewürze außer dem Salz kurz im Öl an. Die Kreuzkümmelsamen platzen dabei auf. Gib dann den Ingwer und die Gemüsewürfel dazu, danach die Flüssigkeiten und das Mung Dal. Lass die Mischung für ca. 25 Minuten auf geringer Hitze köcheln bzw. so lange, bis das Dal weich ist. Salzen, den Limettensaft darüber träufeln – fertig!

Veganes Hauptgericht, Variante 2: Gemüsesuppe

Wie auch bei dem morgendlichen Getreidebrei hast Du bei Suppen nahezu unbegrenzte Möglichkeiten bei der Zubereitung. Wir schlagen folgende Kombination vor:

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  • Eine Handvoll Gemüse Deiner Wahl, z.B. Karotten, Zucchini, Süßkartoffel oder Tomate
  • 1 große Scheibe Ingwer
  • 1 kleine Zwiebel, gewürfelt
  • Gewürze Deiner Wahl, z.B. Kardamom, Koriander, Muskat, Sternanis, Salz, Pfeffer
  • 1 EL Sesam- oder Kokosöl
  • 500 ml Wasser

[/su_note]

Dünste die Zwiebeln und den gehackten Ingwer im Öl an und gib dann das Gemüse hinzu. Lass die Mischung leicht anbräunen und lösche sie dann mit Wasser ab. Lass die Suppe etwa 15 Minuten köcheln und püriere sie. Schon kannst Du sie nach Belieben würzen und genießen.

Ghee: Ist ayurvedische Butter vegan?

Vielleicht hast Du Dich schon gefragt, wo in diesen Rezepten das Ghee versteckt ist. Schließlich ist es sonst aus so vielen ayurvedischen Rezepten nicht wegzudenken. Dass Du in Rezepten ohne tierische Produkte kein Ghee finden wirst, liegt ganz einfach daran, dass Ghee nicht vegan ist.

Echtes Ghee ist nicht vegan, da es aus Butter hergestellt wird. © colnihko – stock.adobe.com

Es handelt sich um ein Fett, das aus Weidebutter gewonnen wird. Für klassische Ayurveda-Butter mit ihrer goldgelben Farbe ist also eine tierische Grundlage nötig. Allerdings gibt es im Reformhaus heute schon veganes Ghee, und eine Abwandlung davon kannst Du sogar selbst zuhause herstellen. Du brauchst für das selbstgemachte vegane Ghee:

  • 150 ml Rapsöl
  • 50 g Kokosfett (oder Kokosöl, wenn Du die Kokosnote herausschmecken willst)
  • 2 EL ungesüßten pflanzlichen Milchersatz
  • Je 1 Prise Salz und Kurkuma

Das Kurkuma verleiht dem Ghee die klassische gelbe Farbe, Du kannst es natürlich aber auch weglassen.

Lass für die Ghee-Herstellung einfach das Kokosfett schmelzen und rühre alle anderen Zutaten ein. Gib das Gefäß jetzt eine Stunde in den Kühlschrank und rühre die Mischung danach noch einmal gut um, bevor Du das Ghee in einen ausgekochten Behälter umfüllst und es gekühlt lagerst.

Ist eine vegane Ernährung gut für die Gesundheit?

Bei dieser Frage scheiden sich die Geister: Nicht jeder ist überzeugt davon, dass vegane Ernährung tatsächlich gesund sein kann. Wie in so vielen Lebensbereichen gilt aber auch hier, dass die Balance das A und O ist.

Fakt ist: Wenn Du weißt, welche Nährstoffe Dein Körper braucht und die vegane Ernährung abwechslungsreich gestaltest, ist das gut für die Gesundheit. Der Bluthochdruck kann dadurch gesenkt; sogar Krankheiten wie Diabetes und Tumoren soll laut überzeugten Veganern vorgebeugt werden.

Fakt ist auch, dass pflanzenbasierte Nahrung in Form von frisch zubereiteten Mahlzeiten mit natürlichen Produkten viel weniger ungesättigte Fettsäuren bzw. Fett allgemein enthält. Deshalb ist Übergewicht auch ein Merkmal, das bei nicht allzu vielen Veganern zu finden ist.

Wir im Sonnhof achten natürlich darauf, unseren veganen Gästen gesunde, vollwertige Mahlzeiten bieten zu können. Das bestätigt auch das „Vegan Welcome“-Siegel, das wir vor kurzem erhalten haben.

Hat eine vegane Ernährung auch Nachteile?

Wie Du oben schon gelesen hast, kann es gut für die Gesundheit sein, vegan zu essen. Genauso gut ist aber möglich, einen Nährstoffmangel zu bekommen – wenn man immer die gleichen Nahrungsmittel isst. Diese Tatsache gilt allerdings auch für jede andere Ernährungsweise.

Wenn Du gerade erst auf den Veganismus umsteigst, solltest Du zur Sicherheit regelmäßig beim Arzt Deine Eisen- und Vitamin-B12-Werte überprüfen lassen. So merkst Du schnell, wenn Du in einem bestimmten Bereich „aufholen“ musst.

Sei es ahimsa oder ein anderer Beweggrund: Die vegane Ernährung ist eine Lebensweise, für die sich zunehmend mehr Menschen entscheiden. Auch mit einer ayurvedischen Küche lässt sich der Verzicht auf tierische Lebensmittel gut vereinen, wenn man bereit ist, Neues zu probieren. Wie Du aus der Ayurveda-Lehre aber schon weißt, bringt jeder Mensch andere Bedürfnisse und Voraussetzungen mit – es hilft also nur eines: Ausprobieren!

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