Ayurveda gegen Neurodermitis

Hand wird massiert

Starker Juckreiz und entzündete Hautstellen: Diese Symptome kennen Menschen mit Neurodermitis nur zu gut. Die sogenannte atopische Dermatitis ist zwar ziemlich hartnäckig, lässt sich aber mit ayurvedischen Behandlungsmethoden sehr gut und vor allem nachhaltig besänftigen. Wie das geht und was Panchakarma-Kuren eigentlich sind, erfährst du hier.

Neurodermitis von innen heilen: Ayurveda bei Hautproblemen

Bei Neurodermitis handelt es sich um eine entzündliche Hautkrankheit, die mit starkem Juckreiz verbunden ist. Durch Kratzen verschlimmert sich der Zustand leider nur. Neurodermitis ist außerdem eine chronische Erkrankung, was bedeutet, dass sie immer wieder zurückkehren kann.

Wie entsteht Neurodermitis?

Neurodermitis zeigt sich bei den meisten Betroffenen schon vor dem 5. Lebensjahr. Um die unangenehmen Symptome möglichst schnell zu lindern, kommen dann oft Pflegeprodukte mit Kortison zum Einsatz. Allerdings lassen sich auf diese Weise eben nur die spürbaren Merkmale behandeln – nicht die Wurzel des Problems.

Der Ayurveda-Ansatz verfolgt eine ganz andere Herangehensweise: Als Ursache für Neurodermitis wird ein Ungleichgewicht der Doshas Vata und Kapha gesehen. Genauer gesagt sind der Nährstoffsaft (Rasa Dhatu) und das Blut (Rakta Dhatu) aus dem Gleichgewicht gekommen.

Wenn sich dazu noch emotionaler Stress gesellt, sind das beste Voraussetzungen für die Hautkrankheit. Der Stress äußert sich in trockener Haut, während der Stoffwechsel durch zu viel Ama gestört wird. In der Folge sieht der Körper keinen anderen Ausweg, als über die Hautreizungen zu vermitteln, dass ihm das alles zu viel wird.

Wie hilft Ayurveda bei Neurodermitis?

Welche ayurvedischen Maßnahmen gibt es also, um auf diesen Hilferuf des Körpers sanft und wirksam einzugehen? Theoretisch ist es ganz einfach: Einerseits müssen Blut und Verdauung wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Andererseits helfen Entspannungstechniken, den Stress zu reduzieren. Und genau der gilt schließlich als wesentlicher Auslöser für Neurodermitis-Schübe.

Möglichkeiten der Ayurveda-Behandlung bei Neurodermitis

Aus ayurvedischer Sicht ist die Haut ein Spiegel der Harmonie zwischen Körper und Geist. Um diese Harmonie bei Hautkrankheiten (Kushtha) wiederherzustellen, setzt die Ayurveda-Lehre auf sanfte Methoden. Von der Ernährungsweise über wohltuende Tees bis hin zu Ölbehandlungen: Es gibt viele Möglichkeiten, dem Körper mit natürlichen Heilmitteln etwas Gutes zu tun.

Ayurveda-Tipps zur Ernährung bei Neurodermitis

Salate, Hülsenfrüchte und andere basenbildende Lebensmittel sind ideal bei Neurodermitis

Neurodermitis ist ein klares Anzeichen von Stress. Umso wichtiger ist für Betroffene eine Ernährungsweise, die stressreduzierend wirkt. Konkret heißt das: Alkohol, Zucker, Weizenprodukte, Fleisch und Fisch sowie alle sauer schmeckenden Lebensmittel, aber auch Fast Food und scharfe Gewürze versetzen den Körper sehr in Aufregung. Es werden Säuren gebildet und der Darm ist gestresst.

Wenn du Neurodermitis hast, solltest du deshalb unbedingt auf die gerade genannten Lebensmittelgruppen verzichten. Versuche stattdessen, hauptsächlich leichte, warme Gerichte zu essen, die schonend zubereitet sind. Ideal geeignet sind bittere, frische Salate wie Löwenzahn oder Endivie. Gekochte Hülsenfrüchte, (Pseudo-)Getreide wie Quinoa oder Hafer und verdauungsfördernde Gewürze tun ebenfalls gut.

Um deinem Körper genug Ruhe zu geben, empfehlen wir außerdem, deine Mahlzeiten gleichmäßig über den Tag zu verteilen. Es dürfen ruhig 4-6 Stunden zwischen den einzelnen Gerichten vergehen. So hat der Körper viel Zeit, um zu verdauen. Und je einfacher es das Verdauungsfeuer hat, desto mehr Erleichterung bedeutet das letztendlich für die gereizte Haut.

Ayurveda-Tee gegen Neurodermitis

Es ist kein Geheimnis, dass der Körper über den Tag verteilt viel Flüssigkeit braucht. Bei Neurodermitis kann es in dieser Hinsicht hilfreich sein, jeden Tag 1-2 Tassen Tee aus speziellen Kräutern zu trinken. Ein solcher Ayurveda-Tee soll die Giftstoffe aus dem Körper spülen und Entzündungen hemmen. Dadurch kann der Juckreiz gemildert und das Hautbild verbessert werden.

Aus Ayurveda-Sicht ist es aber nicht wirklich sinnvoll, einen ganz bestimmten Tee zu empfehlen. Denn welche Mischung am besten hilft, hängt von den eigenen Symptomen ab. Grundsätzlich geeignet für die Teemischung sind unter anderem Johanniskraut, Löwenzahn, Klettenwurzel oder auch Stiefmütterchenkraut.

Allerdings gilt bei der Neurodermitis-Therapie mit Kräutertees: Höre auf deinen Körper. Der Tee soll einen ausleitenden Effekt haben, damit du Giftstoffe loswerden kannst. Diese Wirkung sollte aber nicht länger als 1-2 Tage anhalten. Ist das der Fall, verzichtest du lieber darauf, den Tee weiterhin zu trinken.

Und wie lässt sich nun herausfinden, welcher Tee dir konkret hilft? Wir würden dir empfehlen, dich von einem Ayurveda-Experten beraten zu lassen. So findest du am schnellsten zu deiner idealen Mischung und musst nicht erst mehrere Varianten ausprobieren.

Ayurveda-Öl gegen Neurodermitis

Hochwertige Öle können bei einer Ayurveda-Kur in die betroffenen Stellen einmassiert werden. © kerdkanno – stock.adobe.com

Öl spielt bei der ayurvedischen Behandlung von Neurodermitis gleich eine doppelt wichtige Rolle. Denn einerseits ist es bei der Ernährung wichtig, dass du auf wenige und dafür hochwertige Fettquellen in Form von Ölen achtest, die Omega-3-Fettsäuren enthalten. Oliven- und Kokosöl zum Beispiel sind eine gute Wahl.

Andererseits werden verschiedene Öle für äußere Behandlungen der strapazierten Haut verwendet. Nachtkerzenöl, Nimöl, Mandelöl und mehr: Wertvolle Flüssigkeiten wie diese werden individuell auf die Haut abgestimmt und mit ausführlichen Massagen eingearbeitet.

Das ist nicht nur entspannend und stressmindernd, es versorgt die Haut zudem mit pflegenden Stoffen. Am effektivsten ist die Ölbehandlung, wenn sie im Rahmen einer speziell auf den Einzelfall abgestimmten Ayurveda-Kur stattfindet.

Panchakarma: Ayurveda-Kur gegen Neurodermitis

Eine Panchakarma-Kur ist sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene geeignet. Es handelt sich um eine langfristig ausgelegte Behandlung, die aus verschiedenen Komponenten besteht. Welche das sind und wie du dir Panchakarma vorstellen kannst, sehen wir uns jetzt an.

Was heißt Panchakarma?

Der Begriff Panchakarma setzt sich zusammen aus „fünf“ (pancha) und „Handlungen“ (karman). Eine Panchakarma-Kur wird deshalb oft als sogenannte fünffache Reinigungskur bezeichnet. Sie kombiniert äußere und innere Behandlungsweisen, die über einen längeren Zeitraum umgesetzt werden.

Ganz wichtig ist dabei, dass es nicht die Panchakarma-Kur gibt: Jede Therapie ist auf die individuellen Probleme abgestimmt. Denn wie die Ayurveda-Lehre weiß, ist jeder Mensch einzigartig – ganz egal, ob es um Geist oder Körper geht!

Wie verläuft die Ayurveda-Kur?

Eine Panchakarma-Kur beginnt immer mit einer ausführlichen Diagnose, und zwar in Form einer Untersuchung von Puls, Haut und Sinnesorganen. Der Ayurveda-Experte tastet also unter anderem die Haut ab, fühlt den Puls und sieht sich Augen, Lippen und Zunge genau an.

Auch verschiedene Entspannungstechniken können gegen Neurodermitis helfen. © lacroiseedesmaux – stock.adobe.com

Sobald die Diagnose steht, kann die innerliche und äußere Vorbereitung auf das Ausleiten der Giftstoffe beginnen. Das geschieht auf verschiedenste Arten: Die Einnahme von Kräuterpräparaten, um das Immunsystem zu stärken, kann ebenso zu einer Panchakarma-Behandlung gehören wie die Darmreinigung, Nasenspülungen oder Ölmassagen (Abhyanga).

Teil der Panchakarma-Kur ist außerdem der individuell erstellte Ernährungsplan. Denn damit die Ausleitung der Giftstoffe langfristig Wirkung zeigen kann, ist es natürlich wichtig, anschließend bessere Bedingungen zu schaffen.

Das heißt auch: Die Panchakarma-Behandlung von Neurodermitis ist keine einmalige Angelegenheit, sondern gewissermaßen der Anstoß zum Umlernen alter Gewohnheiten. Es mag vielleicht etwas Disziplin erfordern, sich an eine neue Ernährungsweise zu gewöhnen und Entspannungstechniken in den Alltag zu integrieren. Auf lange Sicht zahlt es sich aber aus, das neu erworbene Wissen jeden Tag aufs Neue umzusetzen.

Denn sei es durch eine Panchakarma-Kur oder „nur“ eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten, regelmäßige Ölmassagen oder ähnliche Ayurveda-Maßnahmen: Indem du deine Doshas wieder ins Gleichgewicht bringst, pflegst du deine Haut sozusagen von innen, sodass Juckreiz und Entzündungen endlich verschwinden – und das auf Dauer!


Titelbild: © lacroiseedesmaux – stock.adobe.com

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