Ayurveda ist die älteste ganzheitliche Heilkunst der Menschheit. Die Ayurveda Ernährung ist eines der Kernstücke. Je nach Typ kann man mit den passenden Lebensmitteln für einen gesunden Körper und einen ausgeglichenen Geist sorgen.
Woher kommt Ayurveda?
Ayurveda stammt aus Indien und lässt sich folgendermaßen übersetzen: Das Wissen (veda) vom langen Leben (ayur). Das ganzheitliche System umfasst folgende Punkte: Massagen, spezielle Reinigungskuren (Panchakarma), Körperübungen (Yoga) und als wichtigstes Element, die Ernährungslehre. All dies soll die Körperfunktionen wie Stoffwechsel, Verdauung, Gewebe und Ausscheidung in Ausgewogenheit halten, damit keine Krankheiten entstehen können.
Die drei Doshas
Im Ayurveda geht man davon aus, dass die Natur in all ihren Ausdrucksformen aus den fünf Elementen Feuer, Erde, Wasser, Luft und Äther besteht.
Aus diesen Elementen entstehen drei Gruppen mit verschiedenen Eigenschaften. Diese haben Einfluss auf den menschlichen Körper und werden als Doshas bezeichnet. Sie teilen sich in Kapha, Pitta und Vata.
Es sind die drei grundlegenden Lebensenergien des Menschen und aus dem Sanskrit übersetzt heißt es »das, was verderben kann«.
Laut der ayurvedischen Lehre entstehen Krankheiten durch die Unausgewogenheit der drei Doshas und jeder Mensch wird mit einer ganz individuellen Konstellation der Doshas geboren.
Im Ayurveda unterschiedet man auch nur zwischen drei statt vier Jahresphasen.
- Die Kapha-Phase ist zwischen Ende Februar und Mai.
- Die Pitta-Phase ist zwischen Juni und September.
- Die Vata-Phase ist zwischen Oktober und Januar.
Diese Eigenschaften zeichnen die drei Doshas aus
Kapha hält die Dinge zusammen und wird gebildet durch die Elemente Wasser und Erde. Es steht für die geistige und körperliche Stärke des Körpers und stabilisiert das Immunsystem.
Pitta steht für »erwärmen« und ist verantwortlich für den Stoffwechsel, das Verdauungssystem und andere biochemische Aktivitäten im Körper des Menschen. Es besteht aus den Grundelementen Feuer und Wasser.
Vata bedeutet übersetzt »sich bewegen« und reguliert alle Bewegungsabläufe im menschlichen Körper. Es unterstützt die bewussten und unbewussten Bewegungen und Aktivitäten des Körpers. Es entspringt den Grundelementen Luft und Äther und ist verantwortlich für die Regulation des Kreislaufes und den Körperbau sowie für das Gewebe.
Sechs Geschmacksrichtungen vereinen
Unabhängig davon welches Dosha Deines ist, sollte jede Mahlzeit alle sechs Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, herb, bitter und scharf enthalten. Speisen, die nicht vollständig verdaut werden, hinterlassen Stoffwechselschlacken und toxische Substanzen, sogenanntes Ama, die die Ursachen für zahlreiche Beschwerden sein können.
Richtige Kombination der Nahrungsmittel
Neben der Ausrichtung auf die Doshas steht eine hohe Qualität der Nahrung, eine leichte Verwertung der Speisen und die richtige Kombination der Lebensmittel im Fokus. Kardamom regt zum Beispiel das Verdauungsfeuer Agni an.
Wichtig ist es, dass Du keine tierischen Eiweiße (Fleisch, Fisch, Eier oder Milch) miteinander kombinierst, da dies zu Stoffwechselschlacken führen kann.
Und jetzt wird es hart: Da Milch als eigenständiges Nahrungsmittel betrachtet wird, sollte es weder mit Salzigem noch Saurem, Gemüse oder frischen Früchten vermischt werden. Das Müsli mit Obst und Joghurt findet also künftig nicht mehr den Weg auf den Frühstückstisch.
Aus ayurvedischer Sicht eignen sich nur Hülsenfrüchte, Mungbohnen, Kichererbsen und Linsen zur Kombination mit Milch.
Obst sollte generell alleine gegessen werden, da die Kombination mit anderen Lebensmitteln zu einem Gärungsprozess im Verdauungstrakt führen kann.
Zu den süßen Nahrungsmitteln gehören Getreide, Teigwaren, Kartoffeln und Fette. Diese solltest Du am besten mit Gemüse und Salat kombinieren.
Der Reis, als leichtes Nahrungsmittel, ist die Ausnahme und passt zu allem.
Essen solltest Du nur, wenn Sie wirklich Hunger hast und auf Zwischenmahlzeiten komplett verzichten. Ebenso solltest Du darauf achten, dass Du zwischen den Mahlzeiten eine Pause von 3 Stunden hast, damit die Nahrung komplett verdaut werden kann, bevor Neues dazu kommt.
Zu warmen Mahlzeiten solltest Du auch warme Getränke zu Dir nehmen, wie zum Beispiel heißen Ingwertee.
Ein tolles Rezept ist die Goldene Milch
Ein Hauptbestandteil der goldenen Milch, und verantwortlich für die Farbe, ist Kurkuma. Dem goldgelben Gewürz sagt man viele gute Eigenschaften nach. Zum Beispiel soll es eine entzündungshemmende Wirkung haben und als perfekte Gelenkschmiere wirken. Sie sorgt für bewegliche Gelenke und baut Kalkablagerungen ab. Außerdem reinigt es die Lungen und die Leber wird entlastet.
Rezept für die Kurkuma Paste
- 1/4 Tasse Kurkuma
- 3/4 Tasse reines, stilles Wasser
Wasser in einen Topf geben und mit der Kurkuma vermischen und erwärmen. Etwa 11 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen und regelmäßig umrühren, bis eine Paste daraus entstanden ist.
Danach die Paste einfach abkühlen lassen und in ein verschließbares Gefäß füllen. Die Paste hält sich dann circa 3 Wochen.
Rezept Goldene Milch
- 1 Becher Milch
- 1 Teelöffel Kurkuma-Paste
Vermische die beiden Zutaten und erwärme die Milch. Anschließend kannst Du etwas gemahlenen, schwarzen Pfeffer und etwas Ghee hinzugeben. So entfaltet sich die Wirkung von Kurkuma am besten.
Für eine Detox-Kur nimmst Du das Getränk über einen Zeitraum von 3 Monaten regelmäßig zu Dir. Gerade am Abend eignet sich die Goldene Milch perfekt als Schlummertrunk.
Möchtest Du Dir selbst etwas Gutes tun? Dann mach doch mal eine Panchakarma-Kur zu Hause. Die Schauspielerin und TV-Ärztin Andrea Kathrin Loewig hat in Zusammenarbeit mit unseren EA® Experten Elisabeth Mauracher und Gaurav Sharma eine ganz individuelle Panchakarma-Kur für die eigenen vier Wände entwickelt. In ihrem Buch: „Ayurveda: die 7-Tage-Panchakarma-Kur für zu Hause“ gibt sie wertvolle Tipps zum Entschlacken, bietet viel Hintergrundwissen und bringt leckere Rezepte für eine gesunde Küche mit. Das Buch kannst Du bei uns im Shop kaufen.
Hoffentlich hast Du jetzt einen groben Einblick in die ayurvedische Küche bekommen und vielleicht probierst Du ja bei der nächsten Gelegenheit direkt die »Goldene Milch« aus. Genieße es!