Neben der Ernährung und Yoga gehören auch Massagen zur ayurvedischen Gesundheitslehre. Die Abhyanga Massage ist eine der wohltuendsten und effektivsten Behandlungsformen. Aus dem Alt-Indischen übersetzt bedeutet Abhyanga so viel wie »große Einölung mit liebenden Händen«. Heute erzählen wir mehr über die Ayurveda-Massage.
Sie verbindet mehrere Techniken, die der tiefen Entspannung und Vitalisierung des Körpers dienen. Die hochwertigen Öle dringen nicht nur tief in die Haut ein, sondern sind auch wertvoll für ein gesundes Hautbild.
In Europa bekommt man die Ayurveda-Massage bei unterschiedlichen Einrichtungen. Bei Ayurveda Therapien wie Panchakarma ist die Abhyanga Massage ein fester Bestandteil.
Abhyanga Tradition und die Geschichte der Ayurveda-Massage
In der Rigveda, einer der wichtigsten Schriften des Hinduismus, weisen die nachfolgenden Worte auf einen intensiven Effekt der Abhyanga Massage hin.
„Meine Hand ist Gott. Grenzenlos glückselig ist meine Hand. Diese Hand bewahrt alle Geheimnisse, die ganz machen mit ihrer sanften Berührung.“
Es wird zwischen den inneren Ölungen »Abhyantara« und den äußeren Ölungen »Bhahya Snehana« unterschieden. Außerdem ist die Abhyanga in eine Druckmassage »Mardana« und eine leichte, sanfte Massage »Smvahana« eingeteilt.
Abhyanga als Morgenritual
European Ayurveda® hilft Dir, Geist und Körper zu verjüngen. In der klassischen Morgenroutine werden verschiedene Rituale durchgeführt, welche Deine Gesundheit und Deine geistige sowie spirituelle Entwicklung fördern.
Folgende Punkte gehören zu einer ayurvedischen Morgenroutine:
- Aufstehen vor Sonnenaufgang
- Die Abhyanga Massage (2 – 3x wöchentlich)
- Auf nüchternen Magen ein Glas Wasser trinken
- Das Einölen des Körpers und das Gurgeln von Öl
Die Wirkung der Massage
Die Abhyanga Ganzkörpermassage entspannt, wirkt verjüngend und stärkt das Immunsystem. Jeder, der eine Abhyanga Massage genießt, spürt sofort, wie intensiv diese Ölmassage ist.
Bei der klassischen Abhyanga werden zwei Streichrichtungen angewandt. Einmal die »Anuloma«, also mit der Haarrichtung. Diese hat eine beruhigende und ausgleichende Wirkung. Die zweite Variante ist die »Pratiloma«, also gegen die Haarrichtung. Diese hat einen anregenden und belebenden Effekt.
Welche Streichrichtung bei Deiner Abhyanga Massage angewandt wird, entscheidet aber jeder Ayurveda Therapeut selbst. Die Öle für Ihre Behandlung werden je nach Indikation vom Therapeuten ausgewählt.
Für den Körper kommen hier eher erhitzende Öle zum Einsatz. Für das Gesicht allerdings werden eher kühlende Öle verwendet. Grundsätzlich werden für das Gesicht und den Kopf nur kühlende Öle benutzt, damit keine Hitze im Kopf entsteht.
Vorteile und Nachteile der Abhyanga Massage
Es gibt einige klassische Indikationen, die für eine Ayurveda-Massage sprechen, sowie einige Kontraindikationen, die gegen eine Massage sprechen.
Hier einige klassische Indikationen für Abhyanga:
- Bei Dosha Ungleichgewicht, besonders von Vata (das Bewegungsprinzip)
- Menschen, die täglich intensiv körperliche Übungen durchführen, wie zum Beispiel Sportler
- Bei viel geistiger Arbeit
- In der Geriatrie, als Rasayna (Verjüngungsmittel)
- Um die Regeneration von Gewebe und Organen zu fördern
- Um Stress abzubauen
Und einige klassische Kontraindikation:
- Erkältung mit starker Verschleimung
- Direkt nach einer ausleitenden Behandlung, wie bei der Pancha Karma Kur (ayurvedische Reinigungskur)
- Akutes Fieber
- Wenn die Nahrung noch nicht vollständig verdaut ist
- Sehr schwache Klienten, starke Müdigkeit
- Stark blockierte Shrotas (Körperkanäle) hervorgerufen durch Ama (Unverdautes)
Die speziellen Ölarten und ihre Wirkungsweisen
Die speziellen Ölarten der Abhyanga Massage sind sehr zeit- und materialaufwendig. Die Herstellung kann manchmal Tage andauern.
Die hohe Qualität der Öle ist aber wichtig, da sie sonst keinen therapeutischen Nutzen haben. Die Öle, welche speziell auf den Patienten abgestimmt werden, machen bis zu 70 Prozent der Behandlung aus. Der Therapeut hingegen nur um die 30 Prozent.
Folgende Punkte sind wichtig vor der eigentlichen Massage:
- Bist Du gegen etwas allergisch?
- Bist Du im vergangenen halben Jahr operiert worden?
- Besteht eine Schwangerschaft?
- Hast Du aktuell Deine Menstruation?
Diese Fragen helfen den Therapeuten, die Massage, das Öl, den Druck und Rhythmus sowie die Dauer und Nachbehandlung genau auf Dich abzustimmen. Ebenfalls sollte der Therapeut auch über mögliche Reaktionen aufklären.
Damit das gewonnene Gleichgewicht erhalten bleibt, sind folgende Punkte wichtig:
- nicht barfuß laufen
- sich vor Zugluft und Wind schützen
- den Kopf bedecken
- kein üppiges Essen und keine extremen Aktivitäten nach der Massage
- heißes Ingwerwasser trinken